Kunstgewerbemuseum: Umbau geht dem Ende entgegen
Nach Informationen der Direktorin Sabine Thümmler sind nach der Wiedereröffnung die Schaustücke aus dem Mittelalter und der Renaissance in neuem Licht zu sehen. Außerdem kommen auch die klassische Moderne und die Gegenwart stärker als bisher zu ihrem Recht. Insbesondere will die Kunsthistorikerin die bisher wenig bekannte Modesammlung des Museums auf neue Weise und mit mehr Exponaten als bisher präsentieren. "Neben dem Lüneburger Ratssilber und dem Welfenschatz stellen wir in neuartigem Ambiente unsere schon vor langer Zeit erworbene Kunstkammerstücke sowie kostbare Porzellane, Gläser und Gegenstände aus Silber und Zinn einschließlich des Kabinettschranks des Möbelkünstlers aus", sagt Sabine Thümmler.
Die Modesammlung gebe einen vorzüglichen Überblick von den reich bestickten Roben vornehmer Damen und Herren des 18. Jahrhunderts bis zu Entwürfen von Coco Chanel, Yves Saint Laurent, Christian Dior und anderen Vertretern der Haut Couture. Mit der Neugestaltung des Museums erhalte Berlin laut Thümmler zum ersten Mal eine repräsentative Modeausstellung. "Wir wollen damit dem Berliner Wirtschaftsfaktor Mode neue interessante Impulse vermitteln. Damit leisten wir und das gesamte Kulturforum einen wichtigen Beitrag zur weiteren Entwicklung der Berliner Museumslandschaft und heben zugleich nationale und internationale Ansehen der deutschen Hauptstadt als Kunstmetropole".
Neu gestaltet ist das Eingangsfoyer mit einem klar gegliederten, übersichtlichen Servicebereich. Das Treppenhaus bekommt durch die großzügige Ummantelung der waagerechten Treppenelemente ein neues, einheitliches Gesicht. Eingerichtet wird ein neues Wegeleitsystem, das Besuchern besser als bisher bei der Orientierung hilft. Im Erdgeschoss können die Besucher Spitzenleistungen der Kunst des Mittelalters und der Renaissance kennenlernen. In abgedunkelten Räumen des Eingangsgeschosses zeigt das Kunstgewerbemuseum rund 130 Kostüme mit den dazu passenden Accessoires wie Hüten, Taschen und Schmuck. Wie in einem Laden sind hinter Schaufenstern Schöpfungen berühmter Modemacher zu sehen, während im Obergeschoss Objekte der Kunstgeschichte von Renaissance und Barock bis zum Jugendstil und zur Art Déco vorgestellt werden. Zu den besonderen Schaustücken gehört ein Kabinett, das der Weltausstellung in Paris 1900 gewidmet ist. Gläser, Porzellane, Schmuck und andere Gegenstände, die das Museum damals auf der Weltausstellung ankaufte, vermitteln einen Eindruck davon, welchen revolutionären Wandel vor über 100 Jahren Kunst und Kunstgewerbe durchliefen.
Autor:Helmut Caspar aus Mitte |
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