Franziskus-Klinik eröffnet zentrale Notaufnahme
Eigentlich, sagt Martin Gehrke als Assistent der Krankenhausleitung, sei es bei ihnen im Haus immer etwas ruhiger zugegangen als in anderen Kliniken. Der Hauptgrund dafür sei, dass das Krankenhaus auch nach über 100 Jahren noch von dem Orden der Franziskanerinnen betrieben werde und immer zehn Ordensschwestern im Team mitarbeiten.
Nun wird es in der Klinik, Budapester Straße 15-19, ein wenig unruhiger. Anfang des Jahres ist die neue Notfallambulanz eröffnet worden. Bisher habe es lediglich einen Erste-Hilfe-Bereich gegeben, eine wirkliche Versorgung von Notfallpatienten war da nicht möglich. Jetzt stehen 350 frisch eingerichtete und gestrichene Quadratmeter im zweiten Obergeschoss des Hauses für alle Eventualitäten zur Verfügung. Einen "ordentlichen sechsstelligen Betrag" habe man dafür investiert, so Gehrke. Neben herkömmlichen Behandlungszimmern gibt es beispielsweise auch einen Ausnüchterungsraum für alkoholisierte Patienten und einen speziell gesicherten Raum für Quarantänebehandlungen.
Die Investition hat das Krankenhaus freilich auch deshalb gewagt, weil man im steigenden Konkurrenzdruck der privat geführten Kliniken mithalten will. Als eines von nur noch wenigen in der Hauptstadt wird das Haus bis heute von einem katholischen Orden geführt. Das Mutterhaus der Franziskanerinnen liegt in Thuine im Emsland. 1908 haben die Schwestern die Klinik in Berlin gegründet, damals noch in einem alten Wohnhaus. "Nach und nach haben sie dann die benachbarten Häuser dazugekauft", erzählt Mitarbeiter Gehrke. Mitte der 80er-Jahre ist das Ensemble durch einen großen Neubau an der Budapester Straße erweitert worden. "Dort befand sich der Kräutergarten der Ordensschwestern", so Gehrke.
Mitte der 90er-Jahre ist das Haus noch einmal erweitert worden, indem zwei weitere Geschosse auf die Altbauten aufgesetzt wurden. Inzwischen sind diese Arbeiten allerdings auch schon wieder 20 Jahre her. Weitere Sanierungen werden deshalb nötig. Bei der Neugestaltung der Notaufnahme habe man besonders auf viel Licht und freundliche Farben geachtet. "Das Konzept werden wir bei weiteren Arbeiten an anderer Stelle im Haus auch anwenden", sagt Gehrke. Im kommenden Sommer steht bereits das nächste Projekt an: In der vierten Etage des Hauses soll eine "Komfortstation" für Privatpatienten eingerichtet werden.
Autor:Ralf Liptau aus Tiergarten |
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