Gegen Leerstand und Verfall: Infoabend übers Geschehen in Waidmannslust und Wittenau
Waidmannlust. Um die „Sorgen-Immobilien“ im Kiez ging es auf einer Bürgerversammlung am 15. März in der Königin-Luise-Kirche. Eingeladen hatten die Initiativen Waidmannslust und Cité Foch.
Die konkreteste Neuigkeit betraf das ehemalige Einkaufs- und Gemeindezentrum an der Avenue Charles de Gaulle in Wittenau, das seit nunmehr zehn Jahren leer steht. „Der Schandfleck kommt weg“, verkündete Thomas Kessler von der Initiative Cité Foch. „Ein Investor hat das Objekt ersteigert.“ 300 Wohnungen wolle die Artprojekt-Gruppe nun auf dem Gelände errichten, den positiven Bauvorbescheid habe das Reinickendorfer Bezirksamt bereits erteilt. „Aktuell laufen die Ausschreibungen für die Abriss- und Bauarbeiten. Wir rechnen fest damit, dass es im Frühsommer losgeht.“
Der Reinickendorfer Baustadtrat Martin Lambert (CDU), den die Veranstalter aufs Podium gebeten hatten, bestätigte die Angaben und versuchte gleichzeitig, mögliche Sorgen auszuräumen. „Es geht nicht darum, die Cité Foch in eine Hochhaussiedlung zu verwandeln. Aber der Bedarf an neuen Wohnungen ist enorm, dem müssen wir auch in Reinickendorf Rechnung tragen.“ Zusätzlichen Wohnraum könnte es auch am Waidmannsluster Damm geben, wenn dort dem – bisweilen schon Jahrzehnte währenden – Leerstand einiger Gebäude ein Ende bereitet würde.
Gute Nachrichten
Dass sich zumindest bei machen der „Sorgen-Immobilien“ endlich etwas bewege, teilten die vier anwesenden Mitglieder der Bürgerinitiative Waidmannslust gemeinschaftlich mit. Für die denkmalgeschützte „Rote Villa“ am Waidmannsluster Damm 155 beispielsweise sei ein Bauantrag gestellt und genehmigt, derzeit würde der neue Eigentümer Kosten ermitteln und Ausschreibungen vorbereiten. Zwei Hausnummern weiter, in der 157, gehe es im Augenblick nicht voran, weil sich Eigentümer und Pächter des geplanten griechischen Restaurants um Zuständigkeiten für Außenanlagen und Haustechnik streiten. Das Doppelgrundstück am Waidmannsluster Damm 161-163 samt seit den 70er Jahren leer stehender Villa habe ein Hamburger Investor erworben, der dort zwei neue Häuser mit 20 Wohneinheiten errichten wolle. Das alte Gebäude werde abgerissen, dessen Bausubstanz sei zu marode und nicht zu retten. Auch beim ehemaligen Kino Hubertus in der Hausnummer 167 sei ein Eigentümerwechsel im Gange, über konkrete Pläne wisse man aber noch nichts, informierte die Initiative. Ebenfalls wenig sei vom Besitzer der sogenannten Fanzosen-Villen in der Dianastraße bezüglich seiner Vorhaben zu erfahren. Den rund 80 interessierten Besuchern der Bürgerversammlung versprach die Initiative aber, am Ball zu bleiben – und sich gemeinsam mit dem Bezirksamt auch in Zukunft gegen Leerstand und Verfall in Waidmannslust einzusetzen. bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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