Shopping im ICC schädigt Einzelhandel: Gutachten warnt vor Radikalumbau

Kongresse statt Kasse: Dass im ICC großflächiger Einzelhandel einzieht, wird unwahrscheinlich - obwohl das die billigste Lösung wäre. | Foto: Schubert
2Bilder
  • Kongresse statt Kasse: Dass im ICC großflächiger Einzelhandel einzieht, wird unwahrscheinlich - obwohl das die billigste Lösung wäre.
  • Foto: Schubert
  • hochgeladen von Thomas Schubert

Westend. Nun ist es offiziell: Laut einer Expertenuntersuchung wäre die Verwandlung des geschlossenen Kongresszentrums ICC am Messedamm zum Shoppingcenter verheerend für die bestehenden Strukturen. Im Bezirk fühlt man sich bestätigt.

Ein Shopping-Center mit der Verkaufsfläche von circa 39 000 Quadratmetern in dieser Lage hätte beträchtliche Auswirkungen auf das Umfeld - so lautet das Fazit des Papiers. Eine Nachricht, welche die am leichtesten finanzierbare Rettungsoption für das ICC unwahrscheinlich macht.

"Es war keine wirklich große Überraschung, dass jetzt auch gutachterlich klar ist, dass eine Shoppingmall im ICC für den Einzelhandel, insbesondere für die Wilmersdorfer Straße, unverträglich wäre", kommentiert Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) das Ergebnis. Im Bezirk ist eine Ablehnung des "Shopping-Ufos", wie Naumann die Vision nannte, über die Fraktionsgrenzen hinweg Konsens. "Jetzt ist die Landespolitik gefordert, endlich politisch die Weichen zu stellen. Ich bin dafür, weiter auf Kongresse zu setzen - die weltweit anerkannt Marke ICC muss wieder belebt werden", fordert Naumann auf seiner Facebook-Seite.

Ein Neustart als reines Kongresszentrum gilt aber als teuerste Lösung, da das Land Berlin die mehrere 100 Millionen Euro teure Sanierung dann alleine stemmen müsste.

Auch CDU-Stadtentwickungsexperte Stefan Evers gibt dieser Variante den Vorzug. "Ich erwarte jetzt vom Regierenden Bürgermeister und seinem neuen Stadtentwicklungssenator einen Maßnahmen- und Finanzierungsvorschlag, das ICC als Messe- und Kongressstandort zu erhalten. Das ist für die Zukunft des Gebäudes noch viel wichtiger als die Frage des Denkmalschutzes", erklärt Evers. "Dieser Vorschlag muss bis zu den Haushaltsberatungen vorliegen."

Thomas Schubert / tsc

Kongresse statt Kasse: Dass im ICC großflächiger Einzelhandel einzieht, wird unwahrscheinlich - obwohl das die billigste Lösung wäre. | Foto: Schubert
Kongresse statt Kasse: Dass im ICC großflächiger Einzelhandel einzieht, wird unwahrscheinlich - obwohl das die billigste Lösung wäre. | Foto: Schubert
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 804× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 804× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 499× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 983× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.886× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.