Straßen, Plätze, Schulen und das Havelufer
Entwicklungskonzept listet 43 Bauprojekte auf, die die Wilhelmstadt aufwerten sollen

In der Pichelsdorfer Straße reiht sich Geschäft an Geschäft. Auch ihre Sanierung ist lange geplant. | Foto: Ulrike Kiefert
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  • In der Pichelsdorfer Straße reiht sich Geschäft an Geschäft. Auch ihre Sanierung ist lange geplant.
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Die Sanierung der Wilhelmstadt ist ein Mammutprojekt. Ein attraktives Wohnquartier soll sie (wieder) werden, mit tollen Freizeitanlagen, optimierter Nahversorgung und Infrastruktur. Einiges ist schon passiert. Was geplant ist, listet das ISEK auf.

Die Wilhelmstadt ist der älteste Siedlungskern Spandaus. Einst ein gut bürgerliches Wohnquartier mit der Pichelsdorfer als zentraler Einkaufsstraße ist der Glanz längst verblasst. Leerstand, Billigläden, Spielhallen, runtergerockte Häuser machen den Kiez mit seinen 14 000 Bewohnern wenig attraktiv.

Damit der Ortsteil nicht weiterabrutscht, wurde er vor acht Jahren offiziell zum Sanierungsgebiet erklärt. Das schwemmt ordentlich Geld in den Kiez, in diesem Fall aus dem Städtebauförderprogramm „Aktive Zentren“. Wofür die Millionen ausgegeben werden sollen, steht im Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK). 280 Seiten dick ist es, wurde den Wilhelmstädter bereits öffentlich vorgestellt und in aktualisierter Fassung im April vom Bezirksamt beschlossen.

Das Konzept listet 18 Projekte mit hoher Priorität auf, die bis 2020 angefangen oder bereits realisiert sein sollen. Mittlere Priorität haben 16 Projekte (bis 2023). Neun sind als niedrig prioritär eingestuft und werden frühstens ab 2024 angegangen. Knapp 74 Millionen Euro kosten alle zusammen. Schlüsselprojekte sind der „Infrastrukturkomplex Götelstraße“ mit dem verspäteten Neubau des SJC „Wildwuchs“ nebst Skate- und Bolzplatz, dem Ausbau der Kita „Hoppetosse“ und dem Neubau der Kita „Wassergeister“ sowie die Sanierung der Pichelsdorfer Straße mit Weißenburger und Adamstraße für zusammen knapp vier Millionen Euro. Auch die Christoph-Földerich-Grundschule hat höchste Priorität. Die musikbetonte Schule wird energetisch saniert und umgebaut. Die Planungen für die neue dreiteilige Sporthalle laufen. 2020 soll es mit dem Neubau losgehen. Danach wird aus der denkmalgeschützten Turnhalle ein Mehrzweckraum. Gesamtkosten inklusive Außenanlagen: rund zehn Millionen Euro. Und nicht zu vergessen das Havelufer. Dort sollen ein durchgängig barrierefreier Fuß- und Radweg entstehen und Wege saniert werden. Was nicht öffentlich zugänglich ist, kauft der Bezirk auf.

Weitere Vorhaben:

Sportanlage Ziegelhof: Das Bestandsgebäude soll mittelfristig um zwei weitere Kabinen, einen Duschraum, Lagerräume sowie einen Raum für den Sportplatzwart erweitert werden. Die Kinder der neuen Kita „Ziegelhof“ sollen den Sportplatz künftig mitnutzen können. Kosten: 270 000 Euro.

Neubau Jugendfreizeiteinrichtung: Auf der „Hundewiese“ an der Wilhelmststraße 14 entstehen langfristig ein Haus mit 200 Plätzen und ein Bolzplatz. Kostenschätzung: 4,2 Millionen Euro

Seniorenklub Südpark: Eine Machbarkeitsstudie prüft die kurzfristige Sanierung und Modernisierung oder einen Neubau. Sanierungskosten: 620 000 Euro.

Freizeitanlage: Sie ist mittelfristig auf einem brachliegenden Grundstück an der Krowelstraße 20-26 geplant. Der private Eigentümer der Fläche ist laut Bezirksamt bereit zu verkaufen. Kostenschätzung: 270 000 Euro.

Jugendspielplatz: Mittelfristig geplant an der DB-Unterführung am Havelufer zwischen Stabholzgarten und Postgelände. Kosten: 324 000 Euro.

Wörther Platz: Er soll mittelfristig zum Stadtplatz mit Spielplatz und Bolzplatz umgestaltet werden. Kosten: 500 000 Euro.

Metzer Platz: Er liegt zentral im Fördergebiet und soll darum repräsentativer werden. Umgebaut wird er zusammen mit der Pichelsdorfer Straße. Kosten: 1,1 Millionen Euro.

Kreuzungsumbauten: Sechs Kreuzungsbereiche sollen kurzfristig so umgebaut werden, dass sie barrierefrei überquert werden können (Földerich-, Konkordiastraße). Geschätzte Kosten: 154 000 Euro. Drei Kreuzungen sind auf der Jägerstraße bereits fertig.

DB-Unterführung am Fernbahnhof Spandau: Die Aufwertung der tristen Unterführung hat der Bezirk seit Jahren im Blick. Nun liegt offenbar die Genehmigungsplanung der Deutschen Bahn als Eigentümerin vor, weshalb mit der Lichtgestaltung, lärmmindernden Maßnahmen und Taubenschutz begonnen werden soll. Kosten: rund 600 000 Euro.

In der Pichelsdorfer Straße reiht sich Geschäft an Geschäft. Auch ihre Sanierung ist lange geplant. | Foto: Ulrike Kiefert
Der zentrale Metzer Platz ist eigentlich ganz hübsch. Jetzt soll der Stadtplatz noch hübscher werden. | Foto: Ulrike Kiefert
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Ulrike Kiefert aus Mitte

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