Bezirksamt wählte richtiges Verkehrsschild: Fachmann räumt Zweifel eines Lesers aus

Das Verkehrsschild 241 als Kennzeichnung eines geteilten Geh- und Radwegs hat das Bezirksamt mit Bedacht ausgewählt. | Foto: Michael Uhde
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Wilhelmstadt. Wenn Jörg Zindler (49) durch seinen Kiez wandert, tut er dies stets mit offenen Augen und prüfendem Blick. Dabei fiel ihm kürzlich am Verbindungsweg zwischen der Seeburger Straße und der Sotzmannstraße ein Verkehrsschild auf, dessen Sinn sich ihm nicht erschloss.

Die Verbindung ist durch das Verkehrsschild 241 als geteilter Geh- und Radweg ausgewiesen. Eine Seite des Wegs ist befestigt, die andere teils von Gras bewachsen. „Wenn Nutzer diesem Schild folgen, müssten entweder Radfahrer oder Fußgänger den unbefestigten Teil des Wegs nutzen“, wundert sich Zindler. Und er vermutet, dass hier eigentlich das Verkehrsschild 240 stehen müsste. Das erlaubt Radlern und Fußgängern die gemeinsame Nutzung des in diesem Fall befestigten Wegs. „Vielleicht haben dem Straßen- und Grünflächenamt nur die richtigen Schilder gefehlt“, mutmaßt Zindler.

„Keinesfalls, denn wir hätten noch zwei Verkehrsschilder vom Typ 240 am Lager gehabt“, dementiert Andreas Hübner vom Straßen- und Grünflächenamt. Aber die gesetzlichen Vorschriften fordern für einen gemeinsamen Geh- und Radweg, der dann mit dem Schild 240 gekennzeichnet würde, eine Mindestbreite von 2,50 Meter. Da bei diesem Verbindungsweg eine Nutzung in zwei Richtungen möglich sei, müsse sogar von einer noch größeren Mindestbreite ausgegangen werden.

„Die auf dem Verbindungsweg zwischen Sotzmannstraße und Seeburger Straße vorhandene befestigte Fläche ist jedoch nur 1,75 Meter breit“, sagt Hübner. Der unbefestigte Teil des Wegs sei auch nur minimal durch Gras oder Buschwerk überwachsen. „Nach meinen Beobachtungen vor Ort wird auch die angrenzende unbefestigte Teilfläche durchaus von den Radfahrern genutzt“, sagt Hübner nach einem Ortstermin.

Die Alternative zur jetzigen, durchaus praktischen Regelung bestünde in der Aufhebung der Nutzungsmöglichkeit für Radfahrer. „Dies möchte das Bezirksamt im Interesse der Radfahrer an kurzen Fahrstrecken jedoch nicht umsetzen“, sagt Hübner. Ud

Autor:

Michael Uhde aus Spandau

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