Coffee to go produziert viel Müll: KlimaWerkstatt Spandau setzt auf Mehrweg
Spandau.
Ohne Kaffee geht für die meisten Berliner gar nichts. Viele mögen sich nicht einmal unterwegs vom schwarzen Gebräu trennen und greifen deshalb zum Coffee to go. Am Ende bliebt viel Müll. Die KlimaWerkstatt Spandau möchte dem gerne entgegenwirken.
Jeder vierte Kaffee wird inzwischen außer Haus konsumiert. Ein Einwegbecher kommt dabei etwa 15 Minuten zum Einsatz. Nicht länger. Ökologisch und nachhaltig ist das nicht. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat ein paar Statistiken für Spandau aufbereitet die zeigen, wie groß das Umweltproblem tatsächlich ist: Im Bezirk werden stündlich 1400 Coffee to go-Becher benutzt. Bei der Herstellung eines einzelnen Bechers entstehen 110 Gramm CO₂ (Kohlenstoffdioxid). Zum Vergleich: Eine U-Bahn oder Tram legen bei gleicher Produktion CO₂ zwei Kilometer Strecke zurück.
Bring Deinen eigenen Becher mit
Eine Alternative gibt es: den Mehrwegbecher. Die KlimaWerkstatt Spandau hat das Projekt "Spandau bechert Mehrweg" ins Leben gerufen. Mit "Spandau bechert Mehrweg" positioniert sich der Bezirk in der Coffee to go-Becher-Debatte. Mit den Formaten "Kaffeetankstellen", "Spandauer Kaffeekreis" sowie "coffee to stay – die Kunst zu leben" wurden Angebote entwickelt, die Unternehmen und Kundschaft unterstützen Einwegbecher zu vermeiden.
Kaffeetankstellen sind Verkaufsstätten für Coffee to go, die mitgebrachte Mehrwegbecher befüllen. Teilnehmende Geschäfte werden durch "Kaffeetankstellen"-Aufkleber markiert. Für die Kundschaft sind sie so gut zu erkennen. Teilweise gibt es einen Rabatt oder Bonus für den Kaffee im Mehrwegbecher.
Setz Dich und genieß Kaffee im Lokal
Mit dem "Spandauer Kaffeekreis" unterstützt die KlimaWerkstatt Spandau Geschäfte, bei denen Mehrwegbecher gegen Pfand ausgegeben und zurückgenommen werden. Mit dem Label "coffee to stay – die Kunst zu leben" soll eine genussvolle und umweltschonende Variante des Kaffeegenuss wiederentdeckt werden: den Kaffee im Sitzen aus einer Porzellantasse. Vorreiter bei diesem Projekt sind die Spandau Arcaden und deren Centermanager Andreas Keil. "Die Anzahl an Einwegbechern, die täglich über die Ladentheken gehen, ist enorm – warum nicht stattdessen wiederverwendbare Becher nutzen? Das ist ein einfacher und wichtiger Schritt in Richtung eines bewussteren und nachhaltigeren Handelns und bedeutet für die Verbraucher keinen nennenswerten Zusatzaufwand“ Nahezu alle Coffee to go-Anbieter in den Arcaden beteiligen sich bereits an der "Kaffeetankstelle". gw
Autor:Georg Wolf aus Mitte |
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