Ein e.V. namens „Bürgerinitiative Wilmersdorfer Mitte‟
Ein parteinaher, ortsfremder e.V. will undemokratisch und hintenrum noch mehr Begegnungszonen schaffen

Ist es denn wirklich gerecht, diesen e.V. so zu charakterisieren? Urteilen Sie selbst!

Parteinah   Auf einer ersten Versammlung im Februar 2016 im Eva-Kino verschwieg der Initiator und 1. Vorsitzende, daß er zu diesem Zeitpunkt Direktkandidat einer Partei für den dortigen Wahlkreis war. – Zwei Monate später, im April 2016, fand die Gründungsveranstaltung im Gemeindesaal der Auenkirche statt; allerdings hatte der Initiator schon vorher mit fast durchweg parteipolitisch Gleichgesinnten den e.V. auf den Weg gebracht – sehr ungewöhnlich, da die Reihenfolge eigentlich genau umgekehrt ist: Erst bilden Bürger eine BI, und (eventuell) machen sie später daraus einen e.V., statt daß sich die Mitglieder eines e.V. eine ihrem Verein angegliederte, abhängige „BI‟ schaffen. – Drei Jahre später, im April 2019, lud der e.V. erneut zu einer Versammlung im Gemeindesaal ein, um sich seinen Antrag (DS 1115/5) zum Umbau eines Teils der Wilhelmsaue – den Antrag hatte der e.V. da schon längst vermittels der mit ihm verbundenen Partei (plus einer weiteren behilflichen Partei) in die BVV eingebracht – nachträglich von den Bürgern absegnen zu lassen.

Ortsfremd   Von April 2016 bis April 2019 hat man den e.V. und seinen 1. Vorsitzenden gerade einmal, am Tag des offenen Denkmals im September 2016, in der Wilhelmsaue gesehen. Nicht einmal Einladungen zu Vereinssitzungen mit dem Thema Wilhelmsaue haben die Anwohner je zu Gesicht bekommen. Daher sind die Vereinskenntnisse über die Straße und ihre Anwohner ziemlich reduziert, was den 1. Vorsitzenden im April 2019 zu der Feststellung anregte: „Ich bin erstaunt, wie wenig wir darüber Bescheid wußten!‟ Aber den Schuldigen dafür wußte er sogleich: „Heute abend sind Informationen gekommen, die Sie uns vorenthalten haben.‟

Undemokratisch/Hintenrum   Nicht nur hat der e.V. sich eine „BI‟ zugelegt, um den Eindruck von breitem Bürgerwillen zu vermitteln. Und nicht nur hat er von zwei befreundeten Parteien, über die Köpfe der Betroffenen hinweg, für sich einen Antrag in die BVV einbringen lassen. Sondern sogar das einzige Mal, in diesem April, als der e.V. mit den Bürgern in Kontakt trat, um deren Zustimmung zu erhalten, vermied er es – wohl wegen der stadtbekannt schlechten Erfahrungen der betroffenen Bürger, siehe Bergmannstraße – offen zu sagen, daß insbesondere zwei Begegnungszonen auf dem Vereinsprogramm stehen.

Begegnungszone Stattdessen nannte der e.V. es so: „einen beruhigten Platzbereich mit gemischter Verkehrsnutzung‟ bzw. einen Ort, wo „alle Verkehrsteilnehmer (Fußgänger, Radfahrer, Bus, Auto) in gegenseitiger Rücksichtnahme sich den Straßenbereich teilen‟ oder gar „einen für alle Mobilitätsformen querungsfreundlichen Stadtplatz‟. Ende Mai, nachdem sich etwa 30 Anwohner von Wilhelmsaue und Schoelerpark getroffen und ihre Probleme, Forderungen und Lösungsvorschläge formuliert hatten, gab der e.V. die kämpferische Losung aus „Wir können Begegnungszone besser!‟ – allerdings zeitgleich mit den Vorgängen an der Oberbaumbrücke, wo Parteifreunde des 1. Vorsitzenden kraft ihres Amtes (Senatorin, Bezirksbürgermeisterin) ihrer Radfahrer-Klientel fünf Sechstel des verfügbaren Platzes zugeteilt haben – den Fußgängern ließ man die restlichen 17 %.

Falls Sie immer noch überzeugt sind, dieser e.V. sei tatsächlich eine Initiative von Bürgern, dann lesen Sie doch hier (Bericht über die Versammlung des e.V. April 2019) und hier (Brief an BVV und Bezirksamt) nach, was Anwohnern von Wilhelmsaue und Schoelerpark in ihrer Straße wirklich wichtig ist.

Autor:

Michael Roeder aus Wilmersdorf

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 919× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.977× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.