Vandalismus an Brunnenfigur am Rüdesheimer Platz

Speer, Hand, Glied, Arm und Bein fehlen der Siegfriedskulptur am Rüdesheimer Platz. Anwohner wollen sich Vandalismus nicht länger gefallen lassen. | Foto: Wecker
  • Speer, Hand, Glied, Arm und Bein fehlen der Siegfriedskulptur am Rüdesheimer Platz. Anwohner wollen sich Vandalismus nicht länger gefallen lassen.
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Wilmersdorf. Die Besucher des Weinbrunnens am Rüdesheimer Platz sind entsetzt: Dem kühnen Reiter Siegfried fehlt nicht mehr nur Speer und Hand, sondern der gesamte Unterarm. Seinem Pferd wurde ein Bein abgeschlagen und in seine Schulter wurde ein Loch geschlagen.

"Jetzt ist die Grenze überschritten", sagt Gerd Stumper vom Verein Rüdinet. Der Verein lobt eine Prämie für Hinweise aus, die zur Ergreifung des Täters führen. "Unser Ziel ist es jedoch nicht, diese Leute hinter Schloss und Riegel zu bringen, sondern, sollte es sich um Jugendliche handeln, so sollen sie an der Pflege der Figurengruppe oder des Parks beteiligt werden. Wir würden dafür die Patenschaft übernehmen." Ein entsprechender Beschluss wurde vom Vorstand gefasst.Die Sache ist umso ärgerlicher, als der Verein, nachdem bereits im Vorjahre Siegfrieds Hand abgeschlagen worden war, Spenden gesammelt hat, um die Figurengruppe zu reparieren. In Absprache mit dem Grünflächenamt, das ebenfalls erhebliche Mittel zur Verfügung stellt, sollte in diesen Tagen mit der Reparatur begonnen werden. Nun ist der Schaden noch viel größer. "Doch die Reparatur wird gewährleistet", so Gerd. Mit der Auslobung der Prämie wollen die Anrainer unterstreichen, dass sie sich Vandalismus nicht gefallen lassen werden. Das Grünflächenamt hat Anzeige erstattet und bei der Staatsanwaltschaft ebenfalls die Auslobung einer Prämie für die Ergreifung der Täter beantragt.

Das sind noch nicht alle Schäden. Der gesamte Brunnen ist in der Substanz morsch und muss von Grund auf saniert werden. Die Kosten werden auf 50 000 Euro geschätzt. Gerd Stumper erklärte, dass sich der Verein für den Erhalt der Anlage engagieren werde. Das Ensemble stammt von Emil Cauer d. J., der es 1911 errichtete. Aus der Mitte eines Bassins erhebt sich ein Felsenhügel. Vom Berg erhebt sich die Skulptur des sitzenden Siegfried, der mit der rechten Hand das Ross Grane zu bändigen versucht. Die rechte Figur der Weinkönigin wird häufig als Mosel oder Nahe interpretiert und die männliche Skulptur als Vater Rhein.

Trotz des demolierten Gartendenkmals lohnt sich der Weg zum Weinbrunnen, der noch bis 22. September Sonntag geöffnet hat.

Frank Wecker / FW
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Lokalredaktion aus Mitte

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