1. FC Wilmersdorf verliert: Abstiegskampf hat begonnen

Der 1. FC Wilmersdorf (schwarz/rot) musste sich am 13. September dem BSV Eintracht Mahlsdorf mit 2:5 geschlagen geben. | Foto: Michael Nittel
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Wilmersdorf. Der 1. FC Wilmersdorf hat am 13. September das Heimspiel in der Berlin-Liga gegen den BSV Eintracht Mahlsdorf mit 2:5 (1:2) verloren. Trotz der deutlichen Niederlage hatte man phasenweise den Eindruck, dass die Truppe aus dem Volkspark nicht chancenlos war. Doch das sah Coach Michael Michels komplett anders.

„Ich denke, dass Mahlsdorf eine absolut überragende Mannschaft hat, die für mich völlig überraschend in der Tabelle so weit unten stand. Das ist eine Truppe mit ausgeschlafenen Fußballern, die mit Christoph Zorn noch dazu einen Weltklasse-Stürmer hat.“ Auch deshalb war Michels über das verlorene Match nicht sonderlich verwundert – über die Art und Weise, wie seine Mannschaft über weite Strecken agierte, aber schon: „Wenn wir nicht mal in der Lage sind, die Räume zu schließen, wenn wir defensiv stehen, darf man sich nicht wundern, ein Spiel auch mal mit fünf Gegentoren zu verlieren. Das ist einfach nur enttäuschend.“

Doch woran liegt es: Unkonzentriertheit? Schlafmützigkeit? Fehlende Qualität? „Von allem etwas“, analysiert Michels erfrischend ehrlich. Die Führung der Mahlsdorfer durch Treffer von Zorn und Filippo Auciello konnte Wilmersdorfs Murat Alan zwar noch kurz vor dem Pausenpfiff verkürzen. Doch nach dem Wechsel ging es dahin: Erneut Zorn und Auciello sowie Anton Feiler schraubten das Ergebnis in die Höhe. Beyazit Taflan hatte für die Gastgeber zehn Minuten vor dem Abpfiff nur noch das zwischenzeitliche 2:4 erzielen können.

Mit einem Sieg, einem Remis und drei Niederlagen und Platz 13 richten sich die Blicke der Wilmersdorfer schon nach fünf Spieltagen wieder in Richtung Tabellenkeller. Aber das hatte ohnehin niemand anders erwartet. „Heute hat man deutlich gesehen, dass Mahlsdorf in einer anderen Liga spielt. Wir sind bei Weitem nicht so weit und bei Weitem nicht so stark, wie dieser Gegner.“ Auch deshalb müsse man sich im Abstiegskampf an anderen Teams orientieren: der SC Charlottenburg, gegen den der bis dato einzige Saisonsieg gelang, der Köpenicker SC, der VfB Hermsdorf – dies seien Mannschaften, die man hinter sich lassen müsse, um die Klasse zu halten. „Es gibt nun mal drei Absteiger. Also müssen wir drei Teams hinter uns lassen, um drin zu bleiben“, betet Michels das kleine Einmaleins des Abstiegskampf herunter.

Auch Wilmersdorfs Ex-Stürmer Efräim Gakpeto, der vor der Saison zu Hertha 03 Zehlendorf gewechselt war, sich aber, wenn es der Zeitplan erlaubt, jedes Spiel seines ehemaligen Klubs anschaut, glaubt, dass der Abstiegskampf noch schwerer als im Vorjahr werden wird. Auch Michels hat dazu keine andere Meinung: „Ich habe in meinem Kader noch zu viele Spieler, die Einzelkämpfer sind. Wir müssen aus diesen Individualisten erst mal eine richtige Mannschaft formen. Und wenn uns das nicht gelingen sollte, wird es auch zum Klassenerhalt nicht reichen.“ min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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