Einkaufszentrum wird erneut zwangsversteigert
Wer von der Hermsdorfer Straße in die Avenue Charles de Gaulle abbiegt, sieht den grauen Betonklotz des früheren Einkaufszentrums schon von Weitem. Eine trostlose Ruine, mit Graffiti übersät. Zerstörte Fensterscheiben sind mit Spanplatten vernagelt, Türen durch Gitter versperrt. Ein Bauzaun verwehrt den Zutritt. Davor steht ein Bronzevogel als Überrest einer Skulptur, die 1982 von der Bildhauerin Ursula Hanke-Förster als Zeichen der Freundschaft zwischen Reinickendorf und den Franzosen geschaffen wurde. Der zweite Vogel wurde 2013 von Unbekannten gestohlen. Zweimal schon sollte das ehemalige Shoppingcenter, wo vor drei Jahren das letzte Geschäft auszog, zwangsversteigert werden. Doch es fand sich kein Investor.
Nun kommt es am 17. Juli erneut unter den Hammer. Um 10 Uhr morgens ist der Termin beim Amtsgericht Wedding angesetzt. Die Liegenschaft gehört mehrheitlich einem insolventen Ex-Besitzer aus der Schweiz und zu weniger als 20 Prozent der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima).
Wohnungen entstehen
Hauptgläubiger ist nach Informationen der Berliner Woche die Vermögensverwaltung Hudson Advisors Germany aus Frankfurt. Die Bima hat ihren Anteil bereits an die Frankfurter verkauft. Der Hauptteil wird nun zwangsversteigert.
Stadtentwicklungsstadtrat Martin Lambert (CDU) begrüßt den neuen Anlauf eines Investors, das Grundstück zu erwerben. "Wir gehen davon aus, dass die Ruine dann abgerissen wird und dort Wohnungen gebaut werden", sagte er. Ein neues Einkaufszentrum oder großflächiges Gewerbe lasse der Bebauungsplan nicht zu. Um das verfallende Gebäude zu sichern, hat der Bezirk in den vergangenen Jahren rund 4000 Euro ausgeben.
Erbaut wurde das Einkaufszentrum in den 1970er-Jahren von den französischen Alliierten.
Autor:Ulrike Kiefert aus Mitte |
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