Drei statt zwei Zugänge:
Die Deutsche Bahn hat neue Pläne für den S-Bahnhof Zehlendorf

Der S-Bahnhof Zehlendorf soll statt einem weiteren gleich zwei neue Zugänge erhalten. Dazu muss die S-Bahnbrücke verlängert werden. Beide Maßnahmen sind gleichzeitig geplant.

Die jetzige Brücke über den Teltower Damm misst 14 Meter, sie soll auf 19,5 Meter „aufgeweitet“ werden, wie Steffen Klatte, Projektleiter bei der Deutschen Bahn AG erläutert. „Dadurch gewinnen wir mehr Raum unter der Brücke und können einen zweiten neuen Zugang bauen.“ Dieser Zugang läge dann auf der Seite von Radio Herz. Durch die Brückenverlängerung werden die Brückensockel versetzt, es entsteht mehr Platz, da sich der Straßenquerschnitt verbreitert. „Wir werden dann für Fuß- und Radweg eine Breite von sieben Metern haben“, sagt Klatte. Dies gilt allerdings nur für den Abschnitt direkt unter der Brücke, da das benachbarte Gebäude des Restaurants Blockhaus, das im Parterre das Radio-Geschäft beherbergt, unter Denkmalschutz steht. In nördlicher Richtung wird es also wieder enger.

Für den dritten Zugang soll ebenso wie für den schon länger geplanten zweiten, der als Tunnel vom Postplatz zur Machnower Straße konzipiert ist, ein Aufzug eingebaut werden. Somit würde es künftig neben dem vorhandenen in der S-Bahnunterführung drei Aufzüge geben. Für Klatte sind die Pläne eine gute Lösung. „Wir schaffen kürzere Wege zum S-Bahnhof, zudem sind sie barrierefrei und für Rollstuhl wie Kinderwagen gut nutzbar.“

Zugänge und Brücke sollen gleichzeitig gebaut werden. Daher werde der S-Bahn-Verkehr während der Bauarbeiten natürlich unterbrochen werden müssen. „Es soll aber einen durchlaufenden, einseitigen Pendelverkehr geben“, so Klatte. Beide Vorhaben zusammenzulegen, hätte den Vorteil, dass nicht zweimal angefangen werden müsse und es damit insgesamt weniger Einschränkungen im S-Bahn-Angebot gebe. Bis 2024 könnten beide Projekte realisiert sein.

Christian Küttner von der Bürgerinitiative Zehlendorf ist nicht ganz überzeugt von dieser Lösung. „Warum nicht ein neues Gleisstück im aktuell leeren Gleisbett nördlich des Bahnsteigs B verlegen?“, fragt er. Dann könne die S-Bahn weiterhin zweigleisig fahren. Auch sei parallel eine Sanierung des Bahnsteigs B – der Stammbahntrasse – überlegenswert. Küttner: „Wenn die Bahn mittelfristig die Wiederinbetriebnahme des Regionalbahnhofs Zehlendorf plant, lohnt sich das.“

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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