Heiraten im sanierten Denkmal
Zehlendorfer Hochzeitsvilla erhält nach Sanierung historische Fassung zurück
Fast zwei Jahre lang wurde an der denkmalgeschützten Villa am Zehlendorfer Dorfanger gebaut. Das Gebäude, besser bekannt als Hochzeitsvilla, bekam eine Schönheitskur: Das Dach wurde erneuert, die Stahlglas-Kuppel saniert und die Ziergitter auf dem Dach rekonstruiert. Jetzt sind die Sanierungsarbeiten abgeschlossen und das Baudenkmal erstrahlt in neuem Glanz.
Die Hochzeitsvilla ist eines der ältesten Gebäude innerhalb der westlichen Randbebauung des Teltower Damms. Die Geschichte der Villa reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1892 wurde das Haus als Wohngebäude für die Bauherrin Sidonie Scharfe errichtet. Das Besondere an dem imposanten Haus: Dort treffen verschiedene Baustile aufeinander. So erinnert der Eingang eher an eine italienische Loggia, dagegen ist das Dach im französischen Stil gehalten. Der Giebelaufbau wiederum weist barocke Elemente auf.
Seit den 1960er Jahren gehört das Gebäude zum bezirklichen Standesamt. Die beiden repräsentativen Hochzeitszimmer sind ein begehrter Ort für Hochzeitspaare. An diesem haben sich im Laufe der Jahrzehnte hunderte Paare das Ja-Wort gegeben.
Im Laufe der Zeit stellten sich jedoch auch Schäden am Gebäude ein. Insbesondere war das Dach beeinträchtigt. Durch undichte Stellen kam es zu „vielfachem Wassereinbruch“. Die Dachfläche und die Stahlkuppel mit ihren 190 Glasscheiben mussten saniert werden. Im August 2021 starteten die Bauarbeiten. Im Zuge der Recherche zur Sanierung wurde ein historisches Foto des Hauses aus dem Jahr 1892 entdeckt. Auf dem Foto ist eine fein gearbeitete Dachkrönung zu sehen, die damals das Dach zierte. Das Bild diente als Vorlage für eine originalgetreue Nachbildung der Krönung. Sie wurde von Architekten nach dem historischen Vorbild nachgezeichnet und von der Hofschmiede Dahlem geschmiedet. Jetzt schmückt das Ziergitter wieder das Dach der Hochzeitsvilla.
Bürgermeisterin Maren Schellenberg (Bündnis 90/Die Grünen) freut sich über die gelungene Sanierung. „Besonders gut gefällt mir, dass dieses Baudenkmal jetzt wieder in der historischen Fassung bewundert werden kann und weiterhin ein besonderer Ort für Eheschließungen im Bezirk ist“, sagt sie und bedankt sich bei allen Beteiligten für die erfolgreiche Umsetzung des Bauprojektes. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 330 000 Euro.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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