In Plötzensee erhängt
Gedenkabend für Cäsar von Hofacker
In der Alten Dorfkirche veranstaltet der Heimatverein in Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt am Freitag, 20. Dezember, 18 Uhr, einen Gedenkabend für Cäsar von Hofacker aus Anlass des 75-jährigen Jahrestages seines Todesurteils.
Von Hofacker (1896-1944), ein Reserveoffizier der Luftwaffe und Cousin von Claus Schenk Graf von Stauffenberg, war als führender Kopf des militärischen Widerstandes in Paris am Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 beteiligt. Der Volksgerichtshof, 1934 als Sondergericht zur Aburteilung von Hoch- und Landesverrat gegen den NS-Staat gegründet, verurteilte von Hofacker am 30. August 1944 zum Tode. Den Vorsitz hatte Roland Freisler (1893-1945), der in Nazi-Deutschland als bekanntester und gefürchteter Strafrichter galt. Bei dem Schauprozess unterbrach von Hofacker den Richter mit den Worten: „Sie schweigen jetzt, Herr Präsident! Denn heute geht es um meinen Kopf. In einem Jahr geht es um Ihren Kopf!“ Seine Überzeugung vertrat von Hofacker mutig und vorbehaltlos. Am 20. Dezember wurde von Hofacker im Strafgefängnis Plötzensee erhängt.
Er lebte mit seiner Familie in der Niklasstraße 12. Die Briefe an seine Kinder zeugen vom tiefen christlichen Glauben als Fundament für seinen Weg in den Widerstand. Von Hofackers Frau und die beiden ältesten Kinder wurden am 20. Juli 1944 in Sippenhaft genommen, die drei Jüngsten in einem abgelegenen Heim im Harz isoliert. Dies geschah auch mit den Familien der anderen Widerständler.
Die Enkeltochter Cäsars von Hofacker, Valerie Freifrau von Eisenbach, hat das Schicksal ihrer Familie in ihrem 2017 erschienenen Buch „Geisterkinder“ beschrieben. Am Gedenkabend wird sie über ihren Großvater sprechen und aus dem Buch lesen. Die Veranstaltung wird mit einer kurzen Andacht eingeleitet.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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