Zehlendorf. Die energietechnische Sanierung von 710 Wohnungen der Hilfswerk-Siedlung am Lupsteiner Weg soll bis zum Juni dieses Jahres abgeschlossen werden. Doch nicht alle Bewohner der 26 Häuser konnten sich den neuen Mietzins leisten. Der steigt um fast 45 Prozent.
Das "Evangelische Wohnungsunternehmen Hilfswerk-Siedlung (HWS)" und der Aktionskreis Energie (AE) zeigten der Öffentlichkeit jetzt die weitgehend fertigen Wohnungen. Seit 2007 sind die 30 HWS-Häuser im Umbau. Die Kosten für die Heizung konnten nach Angaben des Aktionskreises Energie um 30 Prozent gesenkt werden. "Ziel der Umbauten der 50 Jahre alten Gebäude war nicht nur, den Verbrauch an Heizkosten zu vermindern, sondern auch den Komfort zu erhöhen", sagt Michael Podlesny.Die Wohnungen mit zusammen 52 000 Quadratmetern beheizter Fläche erhielten laut Podlesny Be- und Entlüftungsanlagen, die verhindern sollen, dass sich an den Wänden Schimmel bildet. Besonders in den Bädern sei dies immer wieder vorgekommen, so der Experte.
Die durch Mittel aus dem KfW-Programm finanzierte Maßnahme ist die erste und bislang einzige dieser Art in Steglitz-Zehlendorf. Das Förderprogramm der bundeseigenen KfW-Bank finanziert die Errichtung und Sanierung von Wohnraum mit zinsgünstigen Darlehen. Die Heizung sei von Öl auf Gas umgestellt sowie die Anlage auf den geringeren Energieverbrauch angepasst worden, so HWS-Sprecherin Lara Brüggemann. Die "erheblich verbesserte" Wärmedämmung werde von mit einer Wärmebildkamera dokumentiert.
Die Wohnungen seien neu isoliert worden und hätten neue Fenster sowie eine Lüftungsanlage erhalten, sagt Podlesny: "So ist die Luftzirkulation jeder Wohnung nach dem Umbau vier Mal höher." Hervorgerufen wird dies durch leichten Überdruck in den Wohnräumen, der die Luft durch das Badezimmer abziehen lässt. Als "gelungene Lösung für den ökologischen Umbau", sieht der Klimaschutzbeauftragte des Bezirks, Peter Schrage-Aden, die Maßnahme. Er lobt auch den "Runden Tisch" der HWS als Kommunikation mit den Mietern als "vorbildlich."
Nicht alle Bewohner der Siedlung können sich indes die 44-prozentige Mieterhöhung leisten. Mieterin Helga Gogolin vermisst jetzt viele Kinderstimmen. "Es ist hier so still geworden. Familien sind weggezogen, weil die Kosten für sie zu hoch geworden wären.
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