Bezirksverordnete wollen Schleichweg schließen
Die Idee der Wiederbelebung des alten Dorfplatzes bewegt seit einem Jahr die Bezirksverordneten. Im Januar 2012 richtete die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) eine "Arbeitsgruppe (AG) zur Planung des Stadtplatzes Kirchstraße und zur Neugestaltung des Teltower Dammes" ein. Die Absicht der "AG Kirchstraße" ist klar: in einer "City Zehlendorf" mehr Berliner zum Einkaufen anzulocken: "Nach der Neugestaltung der Schloßstraße soll auch die Einkaufsstraße Teltower Damm aufgewertet werden. Die Flaneure und Einkaufenden sollen sich auf großzügigen Gehwegen ohne Gedränge wohlfühlen", heißt es im damaligen BVV-Beschlusses.Bislang ist die Kirchstraße der einzige direkte Zugang vom Teltower Damm zur Martin-Buber-Straße. Dort befinden sich nicht nur das Finanzamt und die Gottfried-Benn-Bibliothek, sondern auch mehrere Parkplätze. Kein Wunder, dass Anwohner und Benutzer des Schleichweges gegen das Vorhaben sind. Einen "Schildbürgerstreich" nennt Ulrich Grimmer den Plan zur Sperrung der Kirchstraße. Damit würde, so der pensionierte Mediziner, die nahe Kreuzung der Potsdamer Chaussee mit der Clayallee weiter belastet. Mit Nachbarn hat der 69-jährge Doktor die Initiative ergriffen und sich "an das Rathaus gewandt." Außer von der Piratenfraktion habe es überhaupt kein Echo gegeben, erklärt Grimmer. "Es gibt keinen Grund, lebenswichtige Verkehrsadern ohne Not zu zerschneiden."
Auch Burkard Walf ist entschieden gegen das Vorhaben der Bezirksverordneten. Der Durchgangsarzt hat seit mehr als 20 Jahren seine Praxis an der Kirchstraße. "Für den Standort hier wäre es eine Katastrophe." Der Unfallchirurg und Orthopäde befürchtet "große Verkehrsprobleme und eingeschränkte Erreichbarkeit." Schon vor Jahren hatte Walf gegen die vorübergehende Sperrung zugunsten eines Weihnachtsmarktes in seiner Straße protestiert.
Solche Bedenken stoßen selbst bei Bürgermeister Norbert Kopp auf Verständnis. "Ich kann die Bedenken gegen eine Schließung der Kirchstraße gut nachvollziehen", erklärt Kopp.
Das Gutachten, das noch in diesem Jahr vorliegen soll, sei "ergebnisoffen." Sollte sich herausstellen, dass der Umbau "verkehrsmäßig nicht durchführbar" werde oder die Kosten zu hoch seien, müssten die Planungen geändert werden.
Autor:Lokalredaktion aus Mitte |
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