Modellprojekt des Senats im Südwesten der Stadt gestartet
Mit dem Projekt "Pedelec-Korridor" der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt soll getestet werden, wie geeignet die E-Bikes im Berufsverkehr im Vergleich zu Autos sind. Der Versuch läuft bis zum Herbst 2015 im Rahmen des "Schaufensters Elektromobilität" der Bundesregierung. Für das Projekt stellt das Land Berlin 1,33 Millionen Euro zur Verfügung. Eingesetzt wird das Geld für die Auswertung der Tests, aber auch für die Verbesserung der Radwege und für gesicherte Abstellplätze, immerhin kostet ein Elektrorad um die 2000 Euro. "Bis zum Frühjahr 2015 sollen abschließbare Boxen errichtet werden", erklärt Jörg Thiemann-Linden vom Deutschen Institut für Urbanistik (Difu), einem der beteiligten Kooperationspartner des Projekts. Die Plätze dafür sind gefunden: an den S-Bahnhöfen Wannsee, Mexikoplatz und Zehlendorf und am U-Bahnhof Krumme Lanke. Was die Radwege betrifft, geht es nicht darum, sie neu anzulegen, vielmehr sollen Hindernisse entfernt, fehlende Markierungen angebracht und Kurven entschärft werden. Aufladestationen brauchen die Testfahrer nicht, jedenfalls nicht auf den Strecken zur Arbeit. Ein Pedelec-Akku schafft bis zu 70 Kilometer, und er kann genauso einfach wie eine Digitalkamera zu Hause aufgeladen werden.
Derzeit sind 60 Berufstätige aus dem Bezirk und den Umlandgemeinden Stahnsdorf, Kleinmachnow und Teltow kostenlos mit Pedelecs unterwegs, die ihnen Fahrradproduzenten zur Verfügung stellen. Die Testfahrer waren schnell gefunden, "die Nachfrage war größer als das Angebot", sagt Thiemann-Linden. Eine Testphase läuft über acht Wochen, dann sind Arbeitnehmer von anderen Betrieben an der Reihe.
Das Projekt zielt darauf ab, den Pendlerverkehr möglichst vom Pkw aufs E-Rad zu verlagern; das Land Berlin verspricht sich davon eine Entlastung der stark befahrenen Straßen zwischen Zehlendorf und dem Umland. Der offizielle Startschuss für die Aktion fällt am 13. September vor dem Rathaus Zehlendorf.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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