Für 1,5 Millionen Euro glänzt das Kleinod wieder
Der sogenannte Bunsen-Saal gehört zur Wista-Verwaltung an der Rudower Chaussee 17. Der gesamte Gebäudekomplex wurde 1935 für die damalige Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt hergerichtet. Da die Planungen bereits vor der NS-Diktatur begonnen wurden, entstand der Verwaltungsbau mit Festsaal im Bauhausstil, der bei den Nationalsozialisten später unbeliebt war.
Die Gebäude überstanden den Krieg und wurden danach von sowjetischen Militärs und später von der Akademie der Wissenschaften genutzt. Dabei ist der einstige Saal verbaut worden, ohne auf das Denkmal Rücksicht zu nehmen. Die Fenster wurden zugemauert, die bis dahin sichtbaren Stahlbetonträger der Decke verschwanden hinter Verkleidungen.
Jetzt ist der Glanz des Jahres 1935 wieder sichtbar, ergänzt durch moderne Veranstaltungstechnik. Mit Platz für 450 Besucher ist der Bunsen-Saal der größte Veranstaltungsraum am Standort. Die denkmalgerechte Sanierung hat rund 1,5 Millionen Euro gekostet. Genutzt werden soll er für Veranstaltungen der Wista, für wissenschaftliche Kongresse und Kulturevents. Eine Tochtergesellschaft der Wista übernimmt die Vermietung.
Was man mit dem Saal alles machen kann, hat die Wista auch gleich im Rahmen der feierlichen Wiedereinweihung gezeigt. Zu historischen Stummfilmen vom alten Berlin, darunter auch Aufnahmen vom heutigen Bezirk Treptow-Köpenick, gab der Stummfilmpianist Stephan Graf von Bothmer eines seiner legendären Konzerte.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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