Richtfest für neue Beschleunigerhalle des Helmholtz-Zentrums

Über dem Rohbau des Beschleunigers geht der Richtkranz hoch. Im Hintergrund der Speicherring Bessy II. | Foto: Ralf Drescher
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Adlershof. Am Ernst-Ruska-Ufer wurde jetzt Richtfest für „bERLinPro“ gefeiert. Das ist der künftige Linearbeschleuniger des Helmholtz-Zentrums Berlin.

In Sichtweite der Baustelle betreibt die gleiche Forschungseinrichtung bereits Bessy II, den Elektronenspeicherring. Der neue Beschleuniger soll eine Ausweitung der Forschung am Standort Adlershof ermöglichen. „Das wird ein einmaliges Forschungsinstrument, mit dem wir absolutes Neuland in der Beschleunigertechnologie betreten“, sagt Professor Andreas Jankowiak, Leiter des Instituts für Beschleunigerphysik und Projektleiter. Es handelt sich dabei um den Prototypen eines Linearbeschleunigers mit Energierückgewinnung. In ihm werden Elektronen unter Einsatz von viel Energie auf nahezu Lichtgeschwindigkeit beschleunigt. In diesem Zustand geben sie Röntgenlicht höchster Qualität ab, das für Forschungszwecke von großem Interesse ist. Nach dem Durchlauf einer Hochgeschwindigkeitsstrecke sollen die Elektronen wieder aufgefangen und ihre Energie zurückgewonnen werden.

Forschen unter Beton

Baubeginn für das rund 40 Millionen Euro teure Vorhaben war im September 2015. Um den Zeitplan zu halten, wurde sogar bei Minusgraden betoniert, in einer eingehausten und beheizten Baustelleneinrichtung. Im Rohbau stecken 11 000 Tonnen Beton und 750 Tonnen Stahl, allein das Strahlenschutztor wiegt 80 Tonnen. Aus Sicherheitsgründen befindet sich die eigentliche Beschleunigerhalle unter der Erde, neben der massiven Betondecke sorgen drei Meter Erde für die vorgeschriebene Abschirmung. Der oberirdische Betonbau, über dem der Richtkranz aufgezogen wurde, nimmt die Stromversorgung der Versuchsanlage auf.

Bereits in zwei Jahren sollen bei Testläufen erstmals Elektronen beschleunigt werden, bis 2020 soll der Linearbeschleuniger in den Dauerbetrieb gehen. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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