Museum im Treptower Park: Die Archenhold-Sternwarte gibt es seit 1896

Die Sternwarte mit dem Riesenfernrohr auf einer Postkarte von 1896. | Foto: Repro: Drescher
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Alt-Treptow. Genau genommen gibt es die Archenhold-Sternwarte seit 1896. Zur Gewerbeausstellung wurde ihr Wahrzeichen, der große Refraktor, aufgestellt.

Dass dieses Instrument und auch die Sternwarte noch heute im Treptower Park stehen, ist dem Geldmangel des Namensgebers geschuldet. Archenhold hatte das 130 Tonnen schwere Fernrohr nur mit Mühe finanzieren und erst verspätet in Betrieb nehmen können. Deshalb reichten die Einnahmen durch die Besucher der Gewerbeausstellung nicht aus, um den kostspieligen Abbau zu bezahlen. Im Gegensatz zu den anderen Bauten der Gewerbeausstellung blieb das Fernrohr stehen. Der Holzbau wurde erst 1909 durch das jetzige Gebäude ersetzt. Seit 1946 trägt die Sternwarte den Namen ihres Begründers Friedrich Simon Archenhold (1861-1939).

Damals wie heute ist die Einrichtung in erster Linie eine Volkssternwarte. Mitten im lichterglänzenden Berlin sind die Beobachtungsbedingungen für Astronomen nicht gerade ideal. Trotzdem wird das riesige Fernrohr, welches auch gut 120 Jahre nach der Inbetriebnahme noch immer das längste Linsenfernrohr der Welt ist, für Beobachtungen genutzt. Seit 1967 steht es unter Denkmalschutz. In erster Linie ist die Sternwarte ohnehin eine Mischung aus Bildungseinrichtung und Museum. Zum astronomischen Museum gehören unter anderem ein Arbeitszimmer eines Astronomen vom Ende des 19. Jahrhunderts sowie eine Ausstellung von Meteoriten. Gewichtigstes Stück ist ein 283 Kilogramm schwerer Meteorit, der in einem Krater in Arizona gefunden wurde. Erst kürzlich kamen historische Fernrohre aus dem Erbe eines privaten Sammlers hinzu. Selbst die aktuell für Himmelsbeobachtungen genutzten Geräte, darunter ein Cassegrain-Spiegelteleskop von 1962, können schon als Museumsstücke bezeichnet werden.

Die Archenhold-Sternwarte, Alt-Treptow 1, Nähe Gasthaus „Zenner“, ist mittwochs bis sonntags von 14 bis 16.30 Uhr geöffnet. Jeweils am Abend finden in unregelmäßigen Abständen Himmelsbeobachtungen statt. Am 29. September steht ab 20 Uhr der Mond im Blick der Hobbyastronomen. Eintritt: sechs, ermäßigt drei Euro. RD

Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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