Noch Jahre im Container
Neubau der Wildvogelstation des Nabu verschiebt sich weiter
Das Haupthaus der Wildvogelstation des Naturschutzbundes (Nabu) Berlin ist seit rund einem Jahr geschlossen. Die Mitarbeiter arbeiten seither in einem Container. An diesen Arbeitsbedingungen wirde sich mittelfristig nichts ändern.
Ursprünglich sollte der Neubau der Wildvogelstation in zwei bis drei Jahren fertig sein. Im April schon nannte Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) auf der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung jedoch einen neuen, viel späteren Termin. Mindestens noch vier Jahre bleibt es bei der Containerlösung. Immerhin konnte sie mitteilen, dass aus dem Sondervermögen Infrastruktur der Wachsenden Stadt und Nachhaltigkeitsfonds (SIWANA) des Berliner Senats rund 540 000 Euro in den Neubau fließen können. Allerdings müsse das Abgeordnetenhaus noch über die Freigabe der Mittel entscheiden. Den Rest, seinen Anteil an den Baukosten, rund eine Million Euro, hatte Marzahn-Hellersdorf schon aus dem SIWANA-Fonds vom Senat zugestanden bekommen.
Die Wildvogelstation befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Biesdorfer Forsthauses, Zum Forsthaus 7 und wird im Auftrag des Landes vom Bezirk Marzahn-Hellersdorf verwaltet. Die bezirkliche Verwaltung unterhält hier noch eine Station des Straßen- und Grünflächenamtes. Im ehemaligen Forsthaus befanden sich die Büros der Wildvogelstation und des Amtes. Außerdem befinden sich auf dem Gelände Volieren und ein Flachbau mit Garagen.
Im Herbst 2017entdeckte das Bauamt massive Schäden am Haupthaus. Daraufhin entbrannte eine Diskussion um die Zukunft der Wildvogelstation. Der Bezirk bestand auf einen Neubau, in dem sowohl der Nabu und und das bezirkliche Straßen- und Grünflächenamt wieder einziehen sollen. Die geschätzten Kosten von rund 1,5 Millionen Euro wären laut Bezirk nicht viel teurer, als wenn nur ein Gebäude für die Station gebaut würde.
In der Zwischenzeit sind die Mitarbeiter der Wildvogelstation in Container umgezogen. Die Finanzierung hat der Senat für zwei Jahre gesichert. Der Nabu rechnet wohl eher mit einer Verweildauer von drei Jahren und hat einen entsprechenden Mietvertrag abgeschlossen. Der kommissarischer Leiter der Station, Malte Tschertner beklagt die Enge. Wenn Besucher kämen, sei es schon sehr eng. Die Station erhält pro Jahr über 3000 Anrufe, über 800 Wildvögel werden hier pro Jahr aufgenommen.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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