Erholung im Schatten des Baugebiets? Siedler wollen städtebauliche Planung kritisch begleiten
Blankenburg. Die Anlage Blankenburg ist die größte Erholungsanlage Berlins. Sie umfasst 1360 Grundstücke verteilt auf etwa 83 Hektar.
Allerdings unterscheidet sie sich von Kleingartenanlagen dadurch, dass sie eine Mischanlage ist. Kleingärtner und Erholungssuchende finden sich dort ebenso wie Sommer- und Winterbewohner, Eigentümer und Erbbauberechtigte. Insgesamt sind es fast 4000 Menschen, die in der Anlage leben, sie zur Erholung oder als Kleingärtner nutzen. Immer wieder fürchten Mitglieder des Vereins Garten- und Siedlerfreunde Anlage Blankenburg allerdings um den Fortbestand ihrer Parzellen und Grundstücke. Weil die Anlage eine riesige Fläche einnimmt, könnten sie Politiker vielleicht als Potenzialfläche für den Wohnungsbau ins Auge fassen.
Bausenator Andreas Geisel (SPD) besuchte vor wenigen Wochen Blankenburg. Er sah sich den künftigen Wohnungsbaustandort am Blankenburger Pflasterweg an. Auf entsprechende Fragen von Ines Landgraf, der Vorstandsvorsitzenden des Vereins, sprach er sich für den Erhalt der Anlage aus. Doch wie sehen die Politiker aus dem Bezirk das Ganze? Um das zu erfahren, organisierte der Vorstand der Anlage eine Podiumsdiskussion. Daran nahmen unter anderen Stadtentwicklungsstadtrat Jens-Holger Kirchner (Bündnis 90/Die Grünen) und die Stadträtin für Facility Management Christine Keil (Linke) sowie weitere Politiker teil.
Das Fazit von Ines Landgraf: „Sie gaben sich Mühe und verliehen ihren Statements große Worte. Sie gaben keine Versprechen und sprachen von Hilfe zur Mitgestaltung im städtebaulichen Prozess.“ So richtig trug die Podiumsdiskussion aber nicht zur Beruhigung in der Anlage bei. Jetzt helfe nur kritisches Hinterfragen, Begleitung und Beobachtung der vom Senat angestoßenen städtebaulichen Planung für dieses Gebiet in und um Blankenburg herum, schlussfolgert Ines Landgraf. BW
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