Schloss Britz
„Die Perle" des Bezirks Neukölln

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Britz. Das Schloss Britz ist das ehemalige Herrenhaus auf dem historischen Rittergut des ehemaligen Dorfes Britz im gleichnamigen Ortsteil von Berlin im Bezirk Neukölln. Es ist heute Sitz der Kulturstiftung Schloss Britz und beherbergt in den originalgetreu rekonstruierten Räumlichkeiten des 19. Jahrhunderts ein Museum für die Wohnkultur der Gründerzeit und bietet daneben Platz für wechselnde Sonderausstellungen, Lesungen und Konzerte.

Der rund 300 Jahre alte Gutspark zeichnet sich durch seinen alten Baumbestand und ein verschlungenes Wegenetz von 1890 aus. Das Schloss ist ein geschütztes Kulturgut. Das Schloss wird zu Recht die „Perle des Bezirks“ genannt. Es erhielt seine heutige Gestalt um 1880, als der damalige Besitzer die Fassade im Neorenaissance-Stil erneuern ließ und einen Turm hinzufügte. Der Park hinter dem Schloss wurde im Stil der Jahrhundertwende rekonstruiert. Seine Blütezeit erlebte Schloss Britz unter Ewald Friedrich Graf von Hertzberg (1725-1795), der das Anwesen zur Hochblüte führte und es als Mustergut ökonomischer Landwirtschaft etablierte.

Schloss Britz war 1795 ein Mustergut

Im Jahr 1237 wurde Britz erstmals urkundlich als Dorf Britzig erwähnt. Seit dem 13. Jahrhundert war die in den Ritterstand erhobene Familie derer von Britzke Lehensbesitzer und Bewohner des Ritterguts. Der Dreißigjährige Krieg mit seinen verheerenden Auswirkungen und wiederholten Erbteilungen zwangen die verwitwete Katharina von Britzke 1699 zum Verkauf des Anwesens an den preußischen Kurfürsten.

Im 18. Jahrhundert war Schloss Britz unter anderem noch im Besitz von Heinrich Rüdiger von Ilgen sowie Graf Ewald Friedrich von Hertzberg. Ilgen besaß Schloss Britz von 1719–1728 und diente als Staatsminister des Auswärtigen noch unter dem preußischen König Friedrich Wilhelm I. Hertzberg war 1763–1791 als Etat-, Kriegs- sowie Kabinettsminister einer der führenden außenpolitischen Köpfe in Preußen unter Friedrich II. Hertzberg richtete nicht nur in Britz eine Seidenproduktion ein, er ließ 1770 bis 1772 die Innenräume des Herrenhauses durch den Maler Bernhard Rode mit Wand- und Deckengemälden völlig neu ausgestalten.

Im 19. Jahrhundert gelangte das Anwesen in den Besitz bürgerlicher Fabrikanten. Der Seidenhändler und Spritfabrikant Johann Carl Jouanne bewohnte von 1824 bis 1857 mit seiner Familie das Gutshaus ganzjährig und ließ es diesen Ansprüchen gemäß umbauen, so dass viel von dem Dekor des 18. Jahrhunderts verloren ging. Unter dem letzten Privatbesitzer, dem Rübenzuckerproduzenten, Händler und Spirituosenfabrikanten Wilhelm A. J. Wrede, erhielt das Haus seine heutige schlossartige Gestalt. Es wurde 1880–1883 durch den Berliner Architekten Carl Busse zu einem großbürgerlichen Landhaus im Stil der Neorenaissance umgebaut, erhielt einen Treppenturm, repräsentative Innenräume im Stile des Historismus und einen Badanbau.

Seit 1988 finden im Schloss Kulturveranstaltungen statt

1924 verkauften die Erben das Anwesen an die Stadt Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg diente Schloss Britz als Flüchtlings- und später als Kinderheim. 1971 wurde Schloss Britz unter Kulturgut- und Denkmalschutz gestellt. Nach einer umfassenden Restaurierung 1985–1988, die den Zustand des letzten Umbaus von 1883 wiederherstellte, wurde es erstmals öffentlich zugänglich gemacht und ist seitdem Ort zahlreicher Kulturveranstaltungen. Text und Fotos: Klaus Tolkmitt

Autor:

Klaus Tolkmitt aus Lichtenrade

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