Hoffnung auf Öffnung
Bei Radtrassen-Planung wird auch die Späthstraßenbrücke einbezogen

Um die alte Brücke an den Mauerweg anzubinden, müsste eine Rampe gebaut werden. | Foto: Schilp
2Bilder
  • Um die alte Brücke an den Mauerweg anzubinden, müsste eine Rampe gebaut werden.
  • Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

Nach der Wende war sie die einzige Verbindung zwischen Britz und Baumschulenweg, heute markiert sie das Ende einer Sackgasse. Ob sich die alte Späthstraßenbrücke in absehbarer Zeit wieder für Fußgänger und Radler öffnet, ist nach wie vor ungewiss. Das teilte Bürgermeister Martin Hikel kürzlich mit.

Anlass war eine Anfrage des CDU-Verordneten Karsten Schulze. Zuerst klärte Hikel die Zuständigkeiten: Nicht das Bezirksamt, sondern die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes ist für das denkmalschützte Bauwerk verantwortlich. Bereits im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens für die Stadtautobahn A 113 zu Beginn der 2000er-Jahre war die Teltowkanal-Brücke entwidmet und stillgelegt worden. Die Autos rollen seitdem über die rund 350 Meter entfernte Neue Späthbrücke.

Mit dieser Tatsache argumentiert das Bundesamt: Weil die Brücke im rechtlichen Sinne kein „Kreuzungsbauwerk“ mehr sei, käme auch eine Wiedereröffnung nicht in Frage. Würde eine Nutzung gewünscht, müsse das Land Berlin die Brücke entweder kaufen oder einen Gestattungsvertrag mit dem Bundesamt abschließen.

Kostspieliger Unterhalt

Nur die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz könne also in dieser Sache tätig werden, so Hikel. Neben den Kosten für Unterhalt und Verkehrssicherheit kämen weitere Ausgaben auf sie zu, denn auf der östlichen Seite müsse eine Rampe her – die Späthstraßenbrücke und den Rad- und Fußweg, der zwischen Kanal und Autobahn auf dem ehemaligen Mauerstreifen verläuft, trennen mehrere Höhenmeter.

Im Februar dieses Jahres habe es in dieser Angelegenheit ein Treffen zwischen der damaligen Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und Vertretern der Senatsverwaltung gegeben. Mit dabei waren auch Mitarbeiter der landeseigenen infraVelo GmbH. Sie ist für den Ausbau der Berliner Radschnellverbindungen zuständig, die künftig geschaffen werden sollen.

Zugang für die Öffentlichkeit

Eine der zwölf Fahrradstrecken, die derzeit in Prüfung sind, ist die „Y-Trasse“. Sie besteht aus besagtem Rad- und Fußweg entlang der A 113, der in Adlershof beginnt und sich künftig in Britz gabeln soll – in einen Arm, der gen Nordwesten bis zum Südstern führt und in einen Arm Richtung Nordosten, der am Görlitzer Park endet. Im Zuge dieser Planungen solle auch die Anbindung der alten Späthstraßenbrücke geprüft werden, so der Bürgermeister. Er selbst wünscht sich die baldige Öffnung: „Dieses Stück unvollendete Einheit, das an dieser Stelle manifestiert ist, sollte endlich zugunsten einer bürgerfreundlichen Regelung für Radler und Spaziergänger abgeschafft werden“, so Hikel.

Um die alte Brücke an den Mauerweg anzubinden, müsste eine Rampe gebaut werden. | Foto: Schilp
Der denkmalgeschützte Kanalübergang ist seit anderthalb Jahrzehnten gesperrt. | Foto: Schilp
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 919× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 588× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.977× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.