Gewobag feiert den "Tag der kleinen Baumeister"
Der Boden zittert, die Maschinen brummen. Und zwischen ihnen leuchten gelben Helme, kaum höher als jene Rüttelplatte, die - geführt von einem kleinen Mädchen - durch den Sandkasten stampft. Daneben reckt ein Bagger seinen Arm, gräbt die Schaufel in den Boden, gesteuert von Kinderhand. An den Hebeln: der 8-jährige Timon, auf dem Schoß eines richtigen Bauarbeiters. "Es ist einfach cool und macht Spaß", ruft er aus dem Führerhaus.
Dies ist der "Tag der kleinen Baumeister." Ein Sandkastenspiel mit Stationen, an denen sich Timon und die anderen Besucher fühlen können wie die Großen. Ein Sommervergnügen mitten in der Paul-Hertz-Siedlung, deren 50-Jahr-Feier in diesem Herbst zu Ende geht. Die Wohnungsgesellschaft Gewobag, mit einem Bestand von 3000 Wohnungen der Platzhirsch im Gebiet am Heckerdamm, veranstaltet das Event jährlich in verschiedenen Wohngebieten Berlins, erklärt Sprecher André Zauritz. Zum runden Jubiläum der Paul Hertz-Siedlung sei klar gewesen, dass man diesmal hier Station macht.
Am Sandkasten postiert haben sich Handwerksbetriebe, die traditionell mit der Gewobag zusammenarbeiten - und die Partnerschaft auch in Zukunft pflegen möchten, mit qualifiziertem Personal. "Abitur und Studium sind für die heutige Jugend sehr verlockend", sagt Günter Fabianek, seines Zeichens Sanitärunternehmer aus Tempelhof. "Und da ist die Bereitschaft, ein Handwerk zu erlernen, leider nicht mehr hoch." Diese Einstellung zu ändern, darum ist Fabianek hier.
Von Gewobag-Chef Hendrik Jellema wird er keine Widerworte hören - denn Modernisierung und Neubau nennt er "eine Herzenssache". Ob sie nun Bauklötze stapeln oder Dachziegel montieren - die Kinder erleben an diesem Tag Freude mit Bezug zum aktuellen Geschehen. "Viele Menschen kommen zu uns nach Berlin", erzählt Staatssekretär Engelbert Lütke Daldrup den Kleinen. "Und die brauchen viele neue Wohnungen."
Eben hier, im Neubaugebiet der 60er-Jahre, war Bürgermeister Reinhard Naumann (SPD) als Kind zu Hause - mit bescheideneren Möglichkeiten zum Spielen. Baggerfahren lag für die damaligen Knirpse jedenfalls nicht im Bereich des Möglichen. Dafür aber "Bollerwagenfahren und spielen mit Eierpampe und Modder".
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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