Unüberwindbares Ärgernis
Barrierefreier Zugang zum Bahnhof Jungfernheide nicht in Sicht

Für Sportler mag die Treppe an der Kreuzung Tegeler Weg und Olbersstraße hoch zur Fußgängerbrücke eine willkommene Herausforderung sein – für Mütter mit Kinderwägen ist sie eine Tortur. | Foto: Matthias Vogel
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  • Für Sportler mag die Treppe an der Kreuzung Tegeler Weg und Olbersstraße hoch zur Fußgängerbrücke eine willkommene Herausforderung sein – für Mütter mit Kinderwägen ist sie eine Tortur.
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  • hochgeladen von Manuela Frey

Die Fußgängerbrücke zwischen dem Schlosspark und dem Bahnhof Jungfernheide endet jäh. Mütter mit Kinderwagen fluchen seit mehr als zehn Jahren an dieser Stelle, denn nur eine steile Treppe führt nach unten. Abhilfe möchte die SPD schaffen, doch das ist offenbar nicht so leicht.

Das Thema stand auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzungen des Verkehrsausschusses. Die Brücke führt vom Schlosspark über die Spree und den Tegeler Weg, dann kommt die Treppe. Das Ärgernis ist wahrlich kein neues, seit mehr als zehn Jahren hätten die Bürger dort gerne eine Rampe, die langsam vom Niveau des heutigen Ende des Weges entlang der Olbersstraße zum Bahnhof Jungfernheide herunterführt.

Architekt H. Voget hat bereits 2012 aus freien Stücken einen entsprechenden Plan gezeichnet. Die zweite im Gespräch befindliche Variante ist ein Aufzug. Bei der Ausschusssitzung am Mittwoch traten bis auf die AfD alle Fraktionen dem Antrag der SPD bei, das Bezirksamt möge den barrierefreien Zugang zum Bahnhof vorantreiben. Dazu gehöre eine Machbarkeitsstudie für die Rampe und die Klärung der Finanzierung mit dem Senat. Der SPD-Verordnete Martin Burth brachte das Thema dann am Freitag noch einmal auf den Tisch, Baustadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) hätte bei einer Veranstaltung am Donnerstag einem Bürger gesagt, eine Rampe käme dort nicht in Frage. Und das sorge für Verwirrung.

Rampe wäre zu gefährlich

Schruoffeneger konnte entwirren, wies aber auch auf die Ergebnisse einer Besichtigung vor Ort hin, die vor einem halben Jahr anlässlich einer Begehung der Mierendorff-Insel zusammen mit der Polizei und Mitgliedern der Dorfwerkstadt stattgefunden habe. „Die Rampe wäre ein 250 Meter langer Schlauch zwischen der Böschung zu den Bahngleisen und den Zäunen der Kleingärten. Die Polizei hält das für einen Angstraum und rät dringend davon ab.“

Nach der Sitzung bezichtigte Architekt Voget, der beruflich für die Bahn tätig ist, den Stadtrat, das Thema bewusst zu verschleppen. „Blödsinn“, sagte der auf Nachfrage. „Seit zehn Jahren stellt die SPD jährlich einen Antrag, seit zehn Jahren verhält es sich wie folgt: Mit der Rampe kämen mehr Radfahrer über diesen Weg in den Schlosspark. Das möchte die Stiftung Preußische Schlösser nicht. Die Senatsverwaltung sagt, Radfahrer und Fußgänger zusammen auf einer nur 1,50 Meter breiten Brücke, das würde für permanenten Ärger sorgen. Eine Verbreiterung der Brücke wäre zu teuer und die Bahn würde sicher nicht mitspielen.“ Die Senatsverwaltung würde darüber hinaus weder eine Machbarkeitsstudie für die Rampe noch einen Aufzug bezahlen. „Und ob wir einen Aufzug selber finanzieren wollen, darüber muss die BVV entscheiden“, sagte Schruoffeneger in der Sitzung.

Bürger, die der Freitagssitzung beiwohnten, befanden einen Aufzug für ungeeignet, zu störungsanfällig, hieß es, außerdem würde dort beispielsweise keine komplette Kitagruppe hineinpassen. Schruoffeneger kündigte für Ende März eine Veranstaltung zur Umgestaltung des Umfeldes des Bahnhofs Jungfernheide an, auf der auch die Bahn und die BVG ihre Planungen für die beiden Bahnhofsvorplätze vorstellen würden und sicher auch noch einmal über eine Lösung für die Treppe diskutiert werde.

Autor:

Matthias Vogel aus Charlottenburg

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