Bauchschmerzen bei Bauvorhaben
Pankower BVV fordert Baustellenanbindung über die Hauptstraße oder Ausbau der Gartenstraße

Brigitte Beister und Ursula Lübcke vor dem Baugrundstück an der Gartenstraße. Die beiden Anwohnerinnen fürchten um den Zustand ihrer Straße. | Foto: Bernd Wähner
2Bilder
  • Brigitte Beister und Ursula Lübcke vor dem Baugrundstück an der Gartenstraße. Die beiden Anwohnerinnen fürchten um den Zustand ihrer Straße.
  • Foto: Bernd Wähner
  • hochgeladen von Bernd Wähner

Was darf an Gebäuden auf dem Grundstück Gartenstraße 32 entstehen? Und muss der gesamte Baustellenverkehr wirklich über das Pflaster der alten Gartenstraße abgewickelt werden? Das wollen die Verordneten vom Bezirksamt geklärt wissen.

Denn dieses Grundstück beschäftigt sie bereits seit geraumer Zeit. Zunächst war es die vorgesehene Bebauung, die ihnen Bauschmerzen bereitete. Der Bauherr bekam vom Bezirksamt zunächst eine Genehmigung für eine sehr massive Bebauung der Fläche zwischen Garten- und Hauptstraße. Verordnete, allen voran CDU-Fraktionschef Johannes Kraft, bezweifelten, dass das geplante Bauvorhaben sich in die ortsüblichen Bebauung der Umgebung einpasst.

Nach heftiger Diskussion im Ausschuss für Stadtentwicklung und Grünanlagen zog das Bezirksamt die erteilte Baugenehmigung zurück. Der Bauherr plante daraufhin sein Vorhaben neu. Im November stellte er einen neuen Bauantrag. Dieser wird seitdem im Amt geprüft. Nach Stand der Dinge sollen an der Gartenstraße nun ein Vorderhaus und zwei Gartenhäuser mit insgesamt 24 Wohnungen entstehen. Außerdem ist eine Tiefgarage mit 41 Stellplätzen geplant. Die Anzahl der Stellplätze führt bei den Verordneten fraktionsübergreifend zu Unverständnis. Müssen es so viele sein? Laut Baurecht habe der Investor aber die Möglichkeit, so viele Tiefgaragenplätze auf seinem Grundstück zu bauen, wie er möchte, heißt es aus dem Amt. Allerdings muss er ein Lärmgutachten beibringen, das belegt, dass die Umgebung durch den zu erwartenden Fahrzeugverkehr nicht zu sehr belastet wird.

Besonders kritisch sehen Verordnete aber, dass der gesamte Baustellenverkehr über die Gartenstraße abgewickelt werden soll. Sie wurde laut Johannes Kraft vor etwa 100 Jahren als Straße mit Kopfsteinpflaster ausgebaut. Kraft rechnete aus: Wenn so wie bisher geplant auch gebaut wird, müssten allein für den Erdaushub 530 Vierzigtonner über diese Gartenstraße fahren. „Ich habe Sorge, dass die Straße dann total kaputtgeht“, sagt er. Diese Sorge haben auch Anwohner der Gartenstraße wie Brigitte Beister und Ursula Lübcke.

Gemeinsam mit ihren Nachbarn engagieren sie sich dafür, dass der Baustellenverkehr komplett oder teilweise über die Hauptstraße abgewickelt wird. Diese sei gut ausgebaut. Die Anwohnerinnen befürchten nicht nur eine kaputte Straße, sondern auch zusätzliche Lärmbelastungen und Schäden an ihren Häusern. In der Straße gilt seit 2013 eine Tonnagebegrenzung auf 7,5 Tonnen. Allerdings dürfen Lieferfahrzeuge die Straße befahren, auch wenn sie schwerer sind.

Weil der aktuelle Bauantrag für das Grundstück noch nicht beschieden ist, schlägt Johannes Kraft zwei Alternativen vor. Zum einen könnte der Bauherr mit der Baugenehmigung die Auflage erhalten, die Gartenstraße auf seine Kosten auszubauen, wenn er sie für seinen Baustellenverkehr nutzen will. Oder er erhält die Auflage, den kompletten Baustellenverkehr über die gut ausgebaute Hauptstraße zu führen. Diese Empfehlungen gaben die Bezirksverordneten dem Bezirksamt mit auf den Weg.

Brigitte Beister und Ursula Lübcke vor dem Baugrundstück an der Gartenstraße. Die beiden Anwohnerinnen fürchten um den Zustand ihrer Straße. | Foto: Bernd Wähner
Die Anwohnerinnen Brigitte Beister und Ursula Lübcke vor dem Baugrundstück an der Gartenstraße. Sie fürchten um den Zustand ihrer Straße, wenn diese erst einmal zum Abtransport von Erdaushub mit Vierzigtonnern genutzt wird.  | Foto: Bernd Wähner
Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

89 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 814× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 809× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 504× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 992× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.891× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.