Kein Ende im Streit um die Neugestaltung des Breslauer Platzes

Der Breslauer Platz war schon im vergangenen Winter (unser Bild) so gut wie fertig. Alleiniger Streitpunkt ist nur noch die angrenzende Lauterstraße. | Foto: KEN
  • Der Breslauer Platz war schon im vergangenen Winter (unser Bild) so gut wie fertig. Alleiniger Streitpunkt ist nur noch die angrenzende Lauterstraße.
  • Foto: KEN
  • hochgeladen von Karen Noetzel

Friedenau. Im Streit um den Umbau des Breslauer Platzes verhärten sich die Fronten zwischen Rot-Grün und CDU-Baustadtrat Daniel Krüger. Das Bezirksamt entscheidet sich für den Vorschlag eines Senatsexperten.

Immer noch geht es um die Drei-Zentimeter-Kante in der Lauterstraße. Der Baustadtrat will sie beibehalten, die Zählgemeinschaft aus SPD und Grünen sowie die Bürgerinitiative Breslauer Platz möchten eine durchgehende Fußgängerzone.

Im April 2014 erwirkte Rot-Grün einen Baustopp, weil Krüger die Platzumgestaltung „bewusst verändert und dann verschleppt“ habe. Diesen Vorwurf hält die SPD aufrecht. In der letzten BVV vor der Sommerpause eskalierte der Streit so sehr, dass Vorsteherin Petra Dittmeyer (CDU) während der Sitzung den Ältestenrat einberufen musste. Nicht nur neuerliche Vorwürfe gegen Krüger, „alle Energie darauf zu verwenden, die Lauterstraße zu erhalten“ (Ulrich Hauschild, Grüne), was der Baustadtrat mit „Frechheit“, und „Unwahrheit“ quittierte, waren Auslöser für die harte Auseinandersetzung.

Das Bezirksamt gab seine Lösung für den Umbau bekannt. Dessen war einstimmig gefallen. Die Entscheidung beruht auf der Anhörung eines Fachmanns aus der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt. Seine Empfehlung: die Lauterstraße wird verkehrsberuhigt, bleibt aber „Fahrgasse“ mit Bordsteinen. Fußgänger haben Vorrang, Autos und Radfahrer dürfen nur Schritt fahren. Parken ist nur auf gekennzeichneten Flächen erlaubt.

Für das Bezirksamt ist die Lösung des Senatsexperten die „einzige Alternative“, den Platz in diesem Jahr fertigzustellen und mögliche Schadensersatzforderungen der Bauunternehmen zu vermeiden. „Nur noch in diesem Jahr stehen die Mittel der Städtebauförderung zur Verfügung“, so Stadtentwicklungsstadträtin Sibyll Klotz (Grüne). Baustadtrat Krüger fügte an: „80 Prozent der Vorstellungen der Bürgerinitiative sind umgesetzt worden. Wir diskutieren über einen kleinen Rest.“

Die Zählgemeinschaft hat einen weiteren Antrag auf Einleitung eines Umwidmungsverfahrens für die Lauterstraße eingebracht. Er wurde mit BVV-Mehrheit beschlossen. Am Rande der Sitzung äußerte die SPD-Politikerin Marijke Höppner die Absicht, gegebenenfalls die Bezirksaufsicht einzuschalten. KEN

Autor:

Karen Noetzel aus Schöneberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

19 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 263× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Chronische Bauchschmerzen können das Leben stark beeinträchtigen.

Lösungsansätze
Chronische Bauchschmerzen verstehen

Chronische Bauchschmerzen sind definiert als konstante oder wiederkehrende Schmerzen, die drei Monate oder länger anhalten und das Leben stark beeinträchtigen können. Aber was steckt hinter diesen Schmerzen? Die möglichen Ursachen sind vielfältig und erfordern häufig eine umfangreiche Diagnostik. Rund 30 % der Betroffenen erhalten nach dem Hausarztbesuch keine spezifische Diagnose. Doch warum ist das so? Wir laden Sie ein, mehr über chronische Bauchschmerzen zu erfahren, warum eine Koloskopie...

  • Hermsdorf
  • 10.05.24
  • 91× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.