Morgenstern dementiert mögliche Kooperation mit Schlosspark-Theater
Nach der Übergabe des Rathauses Friedenau an die landeseigene Berliner Immobilienmanagement Gesellschaft (BIM), die es dann an die Steuerfahndung der Finanzverwaltung vermietet, droht dem Kinder- und Jugendtheater der Verlust seiner traditionellen Spielstätte im Schlesiensaal des Rathauses.
Das Schlosspark-Theater von Dieter Hallervorden habe sich noch gar nicht geäußert, sagen die Morgenstern-Leiter Pascale Senn Koch und Daniel Koch. Die Äußerungen von Kulturstadträtin Jutta Kaddatz sollen den "eigentlichen Skandal" verschleiern: dass ein 100-jähriger, etablierter Theatersaal einer landeseigenen Immobilie in Zeiten knappen Raums für die Kultur "so ohne weiteres in ein Aktenlager und eine Sporthalle umfunktioniert" werde. "Von einer Kooperation mit dem Schlosspark-Theater kann zurzeit überhaupt nicht die Rede sein", stellt Pascale Senn Koch klar. Zwar habe sich das Theater Morgenstern einer solchen Möglichkeit nicht verschlossen. Aber es hätten noch überhaupt keine Gespräche mit den Steglitzern stattgefunden.
"Weder ist klar, ob diese Idee praktisch überhaupt umsetzbar ist, ob sie finanziell realistisch ist und ob Herr Hallervorden überhaupt will", so Senn Koch weiter. Die Theaterleiterin selbst hält ein solches Vorhaben schon beim Blick in den Spielplan des Schlosspark-Theaters "für ziemlich unwahrscheinlich".
Auf Anfrage teilte Schlosspark-Theater-Pressesprecherin Beate Luszeit mit, man habe zu diesem Thema keine Informationen. "Ob Herr Hallervorden sich dazu schon geäußert hat, ist uns nicht bekannt." Der Schauspieler und Kabarettist Dieter Hallervorden ist zurzeit nicht in Berlin.
Für das Theater Morgenstern ist die Sache eine "unausgegorene Idee" der Kulturstadträtin. "Das Problem unseres Spielstättenverlusts ist damit in keiner Weise aus der Welt." Morgenstern wehrt sich dagegen, dass ein traditioneller Kulturraum wie der Schlesiensaal im Friedenauer Rathaus aufgegeben werden soll, "nur weil sich die Steuerfahndung kein Kinder- und Jugendtheater in ihrer Nachbarschaft wünscht". Wohl aber einen Tanzsportclub. Für ihn seien der Einbau eines Aufzugs und eines extra Fluchtwegs, also ein unabhängiger Zugang zum Saal, geplant, wie Daniel Koch von Architekten und Bauingenieuren erfuhr, die sich vor Kurzem im Rathaus aufhielten.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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