Die Krankheit für kurze Zeit vergessen machen
Tanztraining „Into Dance“ im Nachbarschaftshaus
Das Nachbarschaftsheim Schöneberg bietet demnächst ein Tanztraining an, das sich vor allem an Menschen mit Bewegungseinschränkungen wendet.
Das Trainingsprogramm „Into Dance“, das von der niederländischen Gesellschaft „Switch2move“ entwickelt worden ist, kombiniert Tanz mit Physiotherapie und Psychologie. Es zielt auf Menschen ab, die zum Beispiel an Multipler Sklerose oder Parkinson erkrankt sind.
Fünf Berliner Tänzerinnen leiten das Training im großen Saal des Nachbarschaftshauses Friedenau, Holsteinische Straße 30. Zur Veranstaltung gehört der Austausch bei einer Tasse Kaffee im Anschluss an die Tanzstunde. Die AOK Nordost und die Selbsthilfekontaktstelle Tempelhof-Schöneberg im Nachbarschaftsheim Schöneberg haben das Angebot im Bezirk ermöglicht.
„Vorerfahrungen im Tanz sind nicht notwendig“, erläutern Thorsten Schuler und Nicole Bichlmeier vom Selbsthilfetreffpunkt. Getanzt werde im Kreis, im Sitzen oder im Stehen, alleine und zusammen.
Lukas H. hat Multiple Sklerose. Und er hat schon am Programm „Into Dance“ teilgenommen. Das Tanzen wirke sich positiv auf sein persönliches Wohlbefinden aus, sagt er. „Tanz ist eine mentale Befreiung und öffnet neue Räume — erst im Kopf und dann in der Bewegung selbst.“ Es gebe Momente im Training, da vergesse er seine Krankheit.
Das Tanztraining bereichere die Teilnehmer bis in ihren Alltag hinein, sind Thorsten Schuler und Nicole Bichlmeier überzeugt. „Bewegungen, die durch Spasmen kaum noch möglich waren, werden durch das Tanztraining gelockert und wieder fließender.“ Tanz habe einfach einen positiven Einfluss auf das psychische und physische Wohlbefinden.
„Into Dance“ findet frühestens ab Mai einmal im Monat statt. Beginn ist jeweils um 11 Uhr. Der Saal ist ab 10.30 Uhr geöffnet. Die Teilnahme kostet fünf Euro. Über genaue Termine – auch hier kann es wegen des Coronavirus zu Verschiebungen kommen – informieren und anmelden kann man sich bei Thorsten Schuler und Nicole Bichlmeier unter Telefon 859 95 13-30/-33 oder selbsthilfe@nbhs.de.
Autor:Karen Noetzel aus Schöneberg |
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