Vorfahrt und Sicherheit für Radfahrer
Handjerystraße wird neu aufgeteilt / Proteste gegen Parkplatzwegfall

Auf der Handjerystraße ist die Fahrbahn recht eng, auf beiden Seiten parken Autos. | Foto:  Schilp
  • Auf der Handjerystraße ist die Fahrbahn recht eng, auf beiden Seiten parken Autos.
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Schon 2015 haben die Bezirksverordneten beschlossen, die Handjerystraße zur Fahrradstraße umzuwandeln. Im Herbst sollen die Arbeiten im nördlichen Bereich beginnen. Etliche Anwohner sind jedoch unzufrieden, vor allem, weil ein Drittel der Parkplätze wegfallen soll.

Das Prinzip einer Fahrradstraße: Radler haben Vorrang, sie dürfen auch nebeneinander fahren, die Autos müssen sich ihnen anpassen. Es gilt Tempo 30. Der Durchgangsverkehr wird ausgeschlossen, künftig heißt es: Anlieger frei. Zur Sicherheit der Radler ist eine Fahrbahn-Mindestbreite von vier Metern vorgeschrieben. Dazu kommt ein Sicherheitsabstand von 75 Zentimetern zu parkenden Pkw. So sollen vor allem „Dooring-Unfälle“ vermieden werden, die passieren, wenn ein Autofahrer plötzlich die Tür öffnet.

Rund 130 Stellplätze fallen weg

Um genügend Platz zu schaffen, wird das Parken auf einer Seite untersagt, mal auf der linken, mal auf der rechten. Insgesamt sollen rund 130 Stellplätze wegfallen. Das sorgt für Unmut einiger Anwohner. Sie hätten jetzt schon Mühe, einen Parkplatz zu finden, hieß es bei einer Begehung am 7. Juli. Andere dagegen begrüßten die Pläne und unterstützen Verkehrsstadträtin Saskia Ellenbeck (Grüne), die betonte, die Handjerystraße werde auch für Fußgänger sicherer. Die Übersichtlichkeit verbessere sich insgesamt. An den Kreuzungen erleichterten beispielsweise vorgezogene „Nasen“ das Überqueren.

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Jan-Marco Luczak kritisiert, dass dreimal so viele Parkplätze gestrichen würden wie ursprünglich geplant. Grundsätzlich sei er nicht gegen eine Fahrradstraße, sie müsse aber nicht überall vier Meter breit sein, damit die Radler nebeneinander fahren könnten. Eine inzwischen gegründete Initiative habe mehr als 1200 Unterschriften für einen Einwohnerantrag gesammelt, der sich gegen den Wegfall so vieler Stellplätze wendet. Er solle im August auf die Tagesordnung der Bezirksverordnetenversammlung gesetzt werden.

"Gegebenenfalls nachjustieren"

Bisher gilt folgender Zeitplan: Im Herbst starten die Markierungsarbeiten zwischen S-Bahnbrücke und Renee-Sintenis-Platz. Im Frühjahr folgt die Strecke bis zur Bundesallee, nachdem noch einmal Varianten überprüft worden sind. Ob zusätzliche Maßnahmen wie Einbahnstraßenregelungen auf Dauer nötig würden, bleibe abzuwarten. „Gegebenenfalls werden wir nachjustieren“, so Ellenbeck.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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