Im Tierpark wird jetzt angepackt: Umbau des Alfred-Brehm-Hauses und vieles mehr
Friedrichsfelde. Die großen Pläne für den Tierpark werden nun konkret angegangen und in den nächsten drei Jahren 30 Millionen Euro investiert. Tierparkdirektor Andreas Knieriem treibt damit seine Vision voran, die Anlagen an die Ansprüche moderner zoologischer Einrichtungen anzupassen.
Ein großer Teil von etwa sechs Millionen Euro fließt in den Umbau des Alfred-Brehm-Hauses. Das historische Raubtierhaus, das bereits 1963 gebaut wurde, soll zu einem modernen Regenwaldhaus werden. Spätestens im kommenden Frühjahr soll es mit dem Umbau losgehen.
Da das Haus unter Denkmalschutz steht, braucht es jedoch noch entsprechende Genehmigungen durch den Bezirk und die Denkmalschutzbehörde. Die ersten Probleme sind schon aufgetaucht.
„Der Zustand des Gebäudes ist deutlich schlechter als erwartet. Zusätzlich sind Fundamente, Leitungen und Schächte fehlerhaft in den alten Bauzeichnungen dokumentiert“, erklärt Ingo Volmering, Technikleiter im Tierpark. Allein die Entsorgung alter und die Verlegung neuer Stromkabel bedeute 150 000 Euro Zusatzkosten.
Im Affenhaus ist dagegen schon ein größerer Fortschritt zu sehen. Dort soll bereits Ende November eine neue Ausstellung eröffnen, die Besucher über Artenschutzprojekte informiert. Ein Thema, das Tierpark-Direktor Andreas Knieriem besonders am Herzen liegt, wie er schon mehrfach betont hat. Außerdem werden bis Ende 2018 die Außenanlagen erneuert. Die Affen bekommen unter anderem eine große neue Kletterlandschaft.
Nicht nur die Tiere sollen sich künftig noch wohler fühlen, auch die Mitarbeiter sollen von den Investitionen profitieren. So soll das alte DDR-Gebäude, in dem die Tierpark-Verwaltung untergebracht ist, generalüberholt werden. Ende 2018 sollen neue Sanitäranlagen, Aufenthaltsräume und die komplett neue Fassade fertig sein.
Andere Gebäude lassen sich hingegen nicht mehr retten. Die Schlangenfarm ist aufgrund ihrer maroden Bausubstanz sowie eines Schädlingsbefalls nicht mehr zu sanieren. Sie wurde bereits für Besucher geschlossen.
Einige der Tiere werden an anderer Stelle untergebracht, andere den Tierpark mittelfristig verlassen. Weiter in der Zukunft liegen die Umbaumaßnahmen des gut 30 Jahre alten Dickhäuterhauses. Dieses soll ab Ende 2019 zu einer afrikanischen Savannenlandschaft umgewandelt werden, die sich die Elefanten dann mit den Giraffen und Zebras teilen sollen.
Hinter all den Plänen und Baumaßnahmen steckt eine Vision des Tierparkdirektors Andreas Knieriem. Der Tierpark der Zukunft soll so aussehen, dass Tiere, die auf dem gleichen Kontinent beheimatet sind, auch im Tierpark in gemeinsamen Bereichen zusammenleben. Besucher sollen sich somit wie bei einer Safari fühlen. 2020 könnte es bereits so weit sein. PH
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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