Gemeindeorchester der Stadtmission feiert 60. Jubiläum
Jetzt feiert er sein 60. Jubiläum. Und Joachim Kopf (84), auch heute noch im Orchester, war vom ersten Tag dabei. "Die Idee zur Gründung kam von einer Gemeinde in der Adalbertstraße in Kreuzberg. Die hat uns damals mit Instrumenten unterstützt und die ersten Musiker ausgebildet", erzählt Joachim Kopf.
Zum Adventsgottesdienst 1954 hatte der Posaunenchor dann seinen ersten Auftritt, der aber im musikalischen Fiasko endete. Weil es sehr kalt war, hatten die Musiker ihre Instrumente zum Anwärmen auf einen glühend heißen Ofen gestellt. "Als wir dann mit dem Konzert angefangen haben, kam dabei nur Katzenmusik heraus, die Instrumente hatten sich verzogen", erinnert sich Joachim Kopf.
Der Chor hat diesen und andere Vorfälle aber überstanden. Heute spielen bis zu 19 Musiker, alle sind musikalische Laien, darunter Studenten, ein Telekomtechniker, eine Apothekerin und ein Versicherungsexperte.
"Wir haben alle Musiker selbst ausgebildet", berichtet Norbert Kopf (56), musikalischer Leiter und Sohn des Gründungsmitglieds Joachim Kopf.
Neben der Begleitung von Gottesdiensten tritt der Posaunenchor auch in Senioreneinrichtungen auf. Dabei ist die Arbeit ehrenamtlich, finanziert wird der Klangkörper ausschließlich durch Spenden. Davon müssen Noten und auch gelegentlich Reparaturen der Instrumente bezahlt werden. Als eine neue Tuba angeschafft werden musste, haben die Chormitglieder dafür 2700 Euro gesammelt.
Weitere Mitstreiter sind gern willkommen. Man muss dafür nicht unbedingt Kirchenmitglied sein und die musikalische Ausbildung geschieht beim Posaunenchor. Neulinge brauchen nicht einmal ein Instrument, einige Posaunen und Trompeten hat das Orchester noch im Bestand. Wer mitmachen möchte, findet sich einfach zur Probe jeweils donnerstags um 18.30 Uhr im Gemeindesaal der Stadtmission auf dem Hof der Bölschestraße 135 ein.
Der Gemeindepfarrer ist mit seinen Musikern übrigens sehr zufrieden. "Wir haben keinen eigenen Organisten. Unsere Gottesdienste werden reihum durch Klavierspieler, ein Flötenquartett und den Posaunenchor begleitet", sagt Pfarrer Martin Zimmermann.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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