Wasserwerk Friedrichshagen läuft fast mit voller Leistung
Friedrichshagen. Berlin ist an heißen Tagen eine besonders durstige Stadt. Am 3. Juli kletterte das Thermometer am Alexanderplatz auf 34 Grad. Die Berliner zapften auf Rekordniveau aus dem Wasserhahn, rund 830.000 Kubikmeter Verbrauch meldeten die Wasserbetriebe.
Ähnliche Werte wurden zuletzt im Sommer 2010 gemessen. Im Durchschnitt werden gut 500.000 Kubikmeter pro Tag verbraucht. Im Wasserwerk Friedrichshagen laufen an einem solchen Tag die Pumpen auf Hochtouren. Davon ist aber in der Leitwarte am Fürstenwalder Damm nichts zu merken. Wasserwerker Uwe Morgenstern und seine beiden Kollegen haben mehrere Computerbildschirme im Blick, ab und zu klingelt ein Telefon. Dann wechseln die Maschinisten, die zu Computerbedienern geworden sind, den Anzeigemodus und kontrollieren eine der zahlreichen Pumpen, die für ausreichenden Wasserdruck bei rund 1,3 Millionen Berlinern im Osten der Stadt sorgen.
Das Wasserwerk am Ufer des Müggelsees gehört neben Tegel zu den großen Werken in der Stadt, bis zu 230.000 Kubikmeter Trinkwasser können täglich geliefert werden. "Am 3. Juli waren wir mit 209.000 Kubikmetern gut dabei, hatten aber durchaus noch Reserven. Die Berliner Wasserwerke können bis zu 1,1 Millionen Kubikmeter pro Tag liefern“, erläutert Elke Wittstock, die Leiterin des Werks in Friedrichshagen.
Trotzdem haben ihre Mitarbeiter in der Schaltwarte Einiges zu beachten. Am frühen Morgen müssen die Reinwasserbehälter in den Zwischenpumpwerken Lindenberg und Lichtenberg – beide fassen je 100.000 Kubikmeter – vollständig gefüllt sein. „Denn zwischen 6 und 7 Uhr gibt es die erste Spitze, die Berliner gehen zur Toilette, duschen und kochen den ersten Kaffee“, sagt Werksleiterin Wittstock. Auch die Halbzeitpause von großen Fußballspielen sorgt wegen der gleichzeitigen Toilettengänge für hohen Mehrverbrauch, deshalb läuft dann in der Leitwarte immer ein Fernseher mit.
Ab 2017 könnte das Wasserwerk am Müggelsee noch mehr Trinkwasser für die Berliner liefern. Nach Erneuerung der Brunnengalerie A stehen dann täglich bis zu 250.000 Kubikmeter kühles Nass bereit. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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