Beim Bierfestival prostet man vor allem auf Polnisch

Zum Wohl!: Bierkönig Gambrinus und Bierkönigin Nancy haben sich schon vor dem Festival schon einen Krug genehmigt. | Foto: Schubert
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Friedrichshain. Krüge hoch! Auf der Karl-Marx-Allee zwischen Frankfurter Tor und Strausberger Platz tummeln sich vom 2. bis zum 4. August annähernd 800 000 Besucher. Sie kosten Brauereierzeugnisse aus aller Welt und grüßen sich diesmal mit "Na zdrowie."

In der Krone wippt der Hopfen, am Leib schimmert goldener Brokat. Über dem Schaum sind die Augen genussvoll verschlossen, während goldgelber Gerstensaft durch die Kehle rinnt. Kein Zweifel: Bierkönig Gambrinus ist von Vorfreude ergriffen auf das bevorstehende Fest. In wenigen Tagen mischt er sich beim 17. Internationales Berliner Bierfestival unters Volk und kostet, was die Hähne hergeben. Aber immer in Maßen. "Dann ist das Bier wirklich gut für die Gesundheit", sagt der frohgemute 75-Jährige. Und empfiehlt den Gästen das kleine 0,2 Liter-Probierglas, erhältlich für 3,50 Euro an den Informationsständen und zu befüllen für jeweils 1,50 Euro. "Damit kann man sich quer durch die Biermeile kosten, ohne schwer betrunken zu sein." Besondere Aufmerksamkeit wünscht König Gambrinus in diesem Jahr den polnischen Produkten. "Diese Biere standen immer schon im Ruf, einen besonderen Geschmack zu haben. Und das ist vor allem eine Frage des dortigen Wassers", erklärt der Genießer. Marken wie Cornelius, Witnica, Amber, Jablonowo und Kormoran solle man sich merken.

Im Trend liege es generell, abseits der Massenware spezielle Raritäten zu entdecken. Eine Chance, die sich auf der Biermeile im Minutentakt ergibt. "Deswegen hat sich unser Fest mit den Jahren gut entwickelt. Die ganz kleinen Brauereien begrüßen wir genauso gerne wie die großen", sagt Gambrinus. Dazu gibt es regionale Küche und Kultur, sowie mehrere Bühnen für Musik.

Auf 2,2 Kilometern Länge präsentieren sich 330 Erzeuger aus 87 Ländern mit 2100 Spezialitäten. Inzwischen fällt es dem Verband Private Brauerein Deutschland schwer, die Hopfenkünstler, die selbst aus Madagaskar und der Mongolei anreisen, noch unterzubringen.

Gambrinus, der im wahren Leben Eberhard Schollmeier heißt und für den Verband die Werbetrommel rührt, hat zu vielen von ihnen eine Anekdote auf den Lippen. Oft auch Dichtungen wie den: "Was ich gern trinke und auch sehr mag, sind ein, zwei Bierchen jeden Tag."

Das Bierfestival ist am Freitag, 2. August von 12 bis 24 Uhr geöffnet, am 3. August von 10 bis 24 Uhr und am 4. August von 10 bis 22 Uhr. Eintritt frei. Mehr Infos unter www.bierfestival-berlin.de.
Thomas Schubert / tsc
Autor:

Thomas Schubert aus Charlottenburg

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