Bezirk entsorgt illegale Altkleidercontainer in der Körtestraße
Sie hatten das Entsorgen des Sammelbehälters in die Wege geleitet. Denn die Kleidereinwurftonnen haben sich zum Ärgernis im Bezirk entwickelt. Bis zu 50 illegale Container wurden zeitweise an Straßen oder in Parks gezählt. "Aktuell sind es noch 20. Aber wir gehen davon aus, dass die restlichen wahrscheinlich einfach an anderer Stelle neu aufgebaut wurden", vermutet Peter Beckers. "Dieses Katz-und Maus-Spiel muss jetzt ein Ende haben." Im Bezirk wird das Aufstellen solcher Container grundsätzlich nicht genehmigt. Worum sich aber viele, häufig anonyme, Anbieter nicht scheren. Aufforderungen, die mobile Kleiderkammer wegzuschaffen, verhallen meist ungehört. Deshalb nimmt der Bezirk die Sache jetzt selbst in die Hand und sieht sich dabei auch rechtlich auf der sicheren Seite. Ein Betreiber habe vor Kurzem eine Klage gegen das Bezirksamt angestrengt, sei damit aber gescheitert, so der Ordnungsstadtrat. Komme der Besitzer seiner Räumpflicht nicht nach, könne das von Amts wegen passieren. Ist er nicht zu ermitteln, gilt der Behälter als Müll, der entsorgt werden muss.
Die Container sind den Stadträten vor allem als städtebaulicher Schandfleck ein Dorn im Auge. Außerdem haben sie das große Ganze im Blick: "Kleider, die auf diese Weise gesammelt werden, stehen im Verdacht, die Textilmärkte in Schwellenländern zu zerstören", meint Peter Beckers. Denn in Afrika werde 70 Prozent des Bedarfs an Jacken, Hosen & Co. über solche Second-Hand-Sammlungen gedeckt.
Dabei sei grundsätzlich nichts gegen das Abgeben abgelegter Garderobe einzuwenden. "Aber die Leute sollen ihre Kleider an eine Stelle bringen, die ihnen bekannt ist und wo sie auch wissen, was mit ihrer Spende passiert." Das Entsorgen eines Containers kostet den Bezirk etwa 200 Euro. Sollten weitere Boxen nicht von selbst verschwinden, werden auch sie nach und nach abtransportiert.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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