"Das Haus" bereitet Jugendliche aufs Babysitten vor

Cornelia Frasch, Kinderkrankenschwester und Erzieherin zeigt an Puppen, wie man Babys anzieht. | Foto: Mirjam Dapp
  • Cornelia Frasch, Kinderkrankenschwester und Erzieherin zeigt an Puppen, wie man Babys anzieht.
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Friedrichshain. Für viele Jugendliche ist Babysitten die erste Möglichkeit, Geld zu verdienen. Dass der Umgang mit Kindern gelernt sein will, dass es Stolperfallen gibt und welche, das vermittelt ihnen ein Kurs des Familienzentrums "Das Haus".

"Bei Ihnen sieht das ganz leicht aus", seufzt Melike (15), während sie versucht, die Ärmel des Stramplers vorsichtig über die kleinen Arme ihrer Puppe zu streifen. "Immer hängt irgendwas fest." Conny Frasch, die Leiterin des Babysitter-Kurses, zeigt noch einmal, wie es richtig geht. Sie schiebt die Ärmel ziehharmonikaartig zusammen, umfasst die Hand der Puppe und zieht ihn behutsam durch die Öffnung. "Das ist alles eine Frage der Übung", ermutigt sie die fünf Mädchen. Sie hoffen, nach erfolgreichem Abschluss des Kurses, Babys betreuen zu dürfen.

Seit Herbst 2013 bietet das Familienzentrum "Das Haus", Weidenweg 62, Kurse für angehende Babysitter an. An acht Terminen lernen die Teilnehmer Grundlagen im Umgang mit Babys und Kleinkindern. In jeweils eineinhalb Stunden üben sie an Puppen, wie sie ein Baby richtig halten, wie sie es anziehen, wickeln und füttern.

"Wichtig ist aber auch, dass ein Babysitter weiß, was bei Problemen zu tun ist", sagt Frasch. Sie ist gelernte Kinderkrankenschwester und Erzieherin. "Wir sprechen auch darüber, wie ein Babysitter sich zum Beispiel bei Konflikten mit Eltern verhalten sollte." Auch Ernährungsfragen werden thematisiert. Die Mädchen erfahren, dass Bouletten und Pommes einem Babymagen nicht zuzumuten sind und was zu tun ist, wenn ein Baby mal nichts essen will. "Na dann warten wir eben, bis es Hunger bekommt", schlägt ein Mädchen eher scherzhaft vor.

Die fünf Teilnehmerinnen sind zwischen 14 und 16 Jahre alt. Viele von ihnen haben bereits erste Erfahrungen im Umgang mit Kindern. So hat Merve (14) schon des Öfteren auf zwei Kinder aus ihrem Bekanntenkreis aufgepasst. "Da habe ich gemerkt, wie kompliziert sie sein können."

Melike hat sogar schon ein Praktikum bei einer Kita gemacht. "Dort habe ich aber meistens nur mit den Kleinen gespielt", sagt sie. Da sie Erzieherin werden möchte, ist der Kurs für sie auch eine Vorbereitung aufs Berufsleben. "Bis dahin will ich beim Babysitten möglichst viele Erfahrungen sammeln." Bei der Vermittlung will ihr das Zentrum sogar helfen.

Wer einen Babysitter sucht, meldet sich unter 426 77 49 oder schickt eine E-Mail an das.haus@gmx.de.
Mirjam Dapp / mda
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Lokalredaktion aus Mitte

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