"Todesfalle" auf der Bühne des Kriminaltheaters
Das Stück des amerikanischen Erfolgsautors Ira Levin, unter anderem auch Schöpfer der Vorlage für Roman Polanskis Erfolgsfilm "Rosemaries Baby", begann dann auch sehr vielversprechend. Sydney Bruhl, einst umjubelter Krimischriftsteller befindet sich in einer Schaffenskrise. Für den Unterhalt muss inzwischen seine Frau Myra sorgen. In dieser Situation flattert ihm das Erstlingswerk eines jungen Kollegen namens Clifford Andersen ins Haus. Sydney erkennt sofort, dass er es hier mit einer literarischen Sensation zu tun hat. So etwas hätte ihm einfallen sollen. Aus diesem Gedanken entwickelt sich ein teuflischer Plan. Er lädt den jungen Autor in sein Haus ein, mit dem Ziel, ihn umzubringen und sich seines Manuskripts zu bemächtigen.
So weit ist das ein toller Plot, der für Spannung sorgt. Das gilt auch noch für die überraschende Wendung, die das Stück nimmt. Der Zuschauer ist bis zur Pause gespannt, wie sich das alles weiter entwickelt. Er erlebt dann allerdings eine eher langatmige zweite Hälfte. Zwar bisweilen mit einer gewissen Situationskomik, aber inhaltlich ansonsten auf einem Niveau, das hinter dem flotten Beginn zurückbleibt. Auch die Auftritte einer Hellseherin können das nicht ändern. Sie ist eigentlich nur dazu da, das Geschehen so vorherzusagen, wie es am Ende auch eintritt.
Ansonsten lebt die "Todesfalle" von den Sprüngen zwischen Fiktion und Realität. Das was passiert ist gleichzeitig auch der Stoff für das neue Bühnenwerk. Der perfekte Mord wird nicht nur auf dem Papier beschrieben, sondern wirklich inszeniert. Eine Weile ist das interessant, aber dann verpufft auch hier die Wirkung. Und selbst einige Glanzlichter der Schauspieler können daran nichts ändern.
Einer der spannendsten Thriller? Da gibt es andere Aufführungen im Repertoire des Kriminaltheaters, die diesen Titel eher verdienen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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