Verschiedene Varianten für Anschutz-Areal vereinbart
Welcher Teil des Geländes rund um die O2 World aber konkret für dafür reserviert wird, war bisher unklar. Vor Kurzem haben sich der Bezirk und die Anschutz Entertainment Group (AEG) allerdings auf sechs Standortvarianten geeinigt. Alle bevorzugen als Herzstück eine Fläche an der nordwestlichen Seite, die an das Gelände des Postbahnhofs grenzt. Die meisten Varianten sehen vor, südlich oder östlich dieses Bereichs nahezu den gesamten Wohnungsbau zu konzentrieren. Drei regen aber als Alternative noch ein weiteres Quartier direkt an der Mühlenstraße an. Allerdings wäre auch das nicht allzu weit entfernt.
"Für uns war wichtig, eine dezentrale Bebauung zu verhindern. Vielmehr soll es hier ein zusammenhängendes Wohngebiet geben", machte Bürgermeister Dr. Franz Schulz (Bündnis 90/Grüne) klar. Eine weitere Vorgabe des Bezirks war der Verzicht auf sogenannte Sandwichhäuser. So werden Gebäude bezeichnet, in deren unteren Etagen sich Gewerbe und Büros befinden und erst ab einem höheren Stockwerk gewohnt werden kann.
Forderungen, die bei Anschutz auf keinen großen Widerstand stießen. "Auch uns ist es wichtig, dass hier ein lebendiges Quartier entsteht", betonte AEG-Manager Michael Kötter.
Beide Seiten hatten auch ein Interesse daren, die möglichen Flächen für den Wohnungsbau jetzt zumindest in groben Zügen festzuschreiben. Denn Kötter ließ durchblicken, dass weitere Grundstücke rund um die O2 World demnächst verkauft werden. Auf anderen wird inzwischen bereits gebaut, etwa die neue Dienstleistungszentrale von Mercedes-Benz oder demnächst auf der Ostseite der Büro- und Hotelkomplex der Porr-Gruppe.
Welche konkrete Variante für das Wohnquartier sich am Ende durchsetzt, wird deshalb wohl auch davon abhängen, welche anderen Begehrlichkeiten es sonst noch auf die eine oder andere Fläche gibt.
Im Stadtentwicklungsausschuss gab es vereinzelt Kritik am vorgesehenen Baufeld. Einige Redner befürchten an dieser Stelle eine zu große Lärmbelästigung wegen der benachbarten Bahnstrecke. Noch mehr ärgerte mehrere Bezirksverordnete allerdings, dass sie über die Verhandlungen nicht informiert und im Vorfeld nach ihrer Meinung gefragt worden waren. Sie konnten die Vereinbarung nur noch zur Kenntnis nehmen.
Autor:Thomas Frey aus Friedrichshain |
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