Willkommen in den Dörfern: Ehrenamtsprojekt für Flüchtlinge im Spandauer Süden
Gatow. So schwierig die Situation ist: Wenn es um Flüchtlinge geht, bleibt die Spenden- und Hilfsbereitschaft in Spandau groß. Ein Beispiel ist das Ehrenamtsprojekt „Starthelfer“, das im Süden des Bezirks seine Arbeit aufgenommen hat.
„Willkommen in unseren Dörfern in Gatow, Kladow und Groß Glienicke“ – unter diesem Motto haben die Gemeinden das Bündnis für Flüchtlingshilfe ins Leben gerufen. „Wir wollen Menschen nach ihrer Flucht willkommen heißen … Wir sehen es als unsere Aufgabe an, ihnen ohne Unterscheidung hinsichtlich Herkunft, Religion, Alter oder Geschlecht zu begegnen und die Integration in unsere Gesellschaft zu ermöglichen“, heißt es in einem Flyer des Willkommensbündnisses. Oft seien es ehrenamtliche Helfer, die Flüchtlinge bei ihren ersten Schritten im neuen Land begleiten, für Kontakt zu den neuen Nachbarn sorgen und auf diese Weise helfen würden, Ängste und Vorurteile abzubauen. In diesem Verständnis will „Starthelfer“ Kräfte bündeln, um schnell und unkompliziert zu handeln.
Ganz konkret hat das Bündnis schon einiges angeschoben: So gibt es den Deutschunterricht – wegen des immensen Bedarfs suchen die Akteure allerdings noch dringend ehrenamtliche Lehrer. In der Fahrradwerkstatt lagerten Ende November bereits 70 gebrauchte Räder und Roller, die es nun zu reparieren, registrieren und mit Schlössern zu versehen gilt, bevor sie an die Flüchtlingsquartiere gehen. Für den Spielplatz am Gatower Waldschluchtpfad planen die „Starthelfer“ aktuell einen Ausbau – mit Sandspielbereich, Kletterschaukel, Basketballkörben, einem Volleyballfeld und Toren für den Bolzplatz. Das Kulturcafé im Flüchtlingsheim am Waldschluchtpfad lädt jeden Freitag von 14 bis 20 Uhr zum gemeinsamen Kochen und Sich-Kennenlernen ein; und im Rahmen des „Interkulturellen Gartens“ soll ein kleiner Park samt Beeten zum Gärtnern entstehen. Auch eine komplett eingerichtete Nähwerkstatt gibt es dank etlicher Spenden bereits. Patenschaften und Begleitung zu Ämtern, Ausflüge und Hilfe beim Ausfüllen von Formularen – all das wird bereits in den Dörfern praktiziert, von und mit rund 50 Ehrenamtlichen; weitere Freiwillige, Sach- und Geldspenden sind dennoch in sämtlichen Projekten höchst willkommen.
Derzeit noch ganz oben auf der Wunschliste: Weihnachtsgeschenke für die Flüchtlingskinder. bm
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
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