„Hier meckert keiner“: Die Gesundbrunnen-Grundschule wird aufwändig saniert

Das Hauptgebäude der Gesundbrunnen-Grundschule erstrahlt in neuem Glanz. Schulleiterin Manduela Krüger freut sich über das Ergebnis. | Foto: Dirk Jericho
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Gesundbrunnen. Seit zwei Jahren machen Bauleute Dreck und Lärm in dem wilhelminischen Prachtbau an der Prinzenallee 8. Doch das Ergebnis der aufwändigen Sanierung macht Lehrer und Schüler „happy“, sagt Schulleiterin Manduela Krüger.

Seit Mitte 2015 war das Hauptgebäude aus dem Jahr 1894 eingerüstet. Bauarbeiter haben die völlig verdreckte Backsteinfassade abgestrahlt und alle Fugen ausgebessert. Hunderte Doppelkastenfenster aus Holz wurden ausgebaut und aufwändig restauriert. Auch die marode Aula, deren Kastendecke vom Schwamm stark beschädigt war, wurde denkmalgerecht saniert; das komplette Dach erneuert. Und das alles bei laufendem Schulbetrieb. „Es war die Hölle“, sagt Schulleiterin Manduela Krüger. Monatelang waren die Fenster zugeklebt, lärmten die Sandstrahler. „Aber hier meckert keiner“, so Krüger. Lehrer und Schüler freuen sich, dass ihre Schule endlich saniert wird. Nach Jahrzehnten des Sparens, in denen der Senat die Schulen verkommen ließ, fließen jetzt Millionen in die Sanierung.

Ende März wurde die dritte Etage in der Gesundbrunnen-Schule übergeben. Sieben moderne Klassenräume sind fertig; das alte Originalparkett wurde abgeschliffen. Die Aula erstrahlt in neuem Glanz. Die Erstklässler nutzen den Raum als Sporthalle. Bei Schulveranstaltungen wird die Turnhalle mit mobilen Bühnen zum Festsaal. Insgesamt vier Millionen Euro haben die Instandsetzung des Daches, die Fassadensanierung und die Restaurierung aller originalen Fenster gekostet, wie Schulstadtrat Carsten Spallek (CDU) mitteilt. Im zweiten Bauabschnitt werden derzeit die zweite Etage saniert und die Toiletten komplett erneuert. Danach ist die erste Etage dran. Dort wird auch die bestehende alte Lehrküche mit Uralt-Herden komplett erneuert und zur modernen Lernwerkstatt für gesunde Ernährung ausgebaut. Bis Ende 2018 werden weitere 3,6 Millionen Euro verbaut. Die knapp 600 Schüler, 50 Lehrer und 20 Erzieher müssen also noch eine Weile mit dem Baustellenfeeling zurechtkommen.

Bauzäune stehen um das Gebäude, weil noch die Sockel und Fundamente abgedichtet werden. Wegen der WC-Sanierung müssen Schüler und Lehrer drei Toilettencontainer nutzen, die auf dem Schulhof stehen. Das nehmen aber alle in Kauf. „Das Ergebnis motiviert uns unglaublich“, sagt Schulleiterin Krüger bei der Führung durch die fertige obere Etage. Während der Bauzeit rücken alle enger zusammen. Horträume der Grundschule mit offenem Ganztagsbetrieb werden für den Unterricht genauso genutzt wie die Flure. Teilungsunterricht ist derzeit nur sehr eingeschränkt möglich.

Die Fassade des wilhelminischen Schulbaus erstrahlt wieder in hellem Ocker. Auch die Verzierungen und Wappen sind wieder zu sehen. „Ein Traum“, sagt Schulleiterin Manduela Krüger zum schicken Gebäude. „Ich will dem durstigen geben von dem Brunnen des lebendigen Wassers“ und „Lasset uns dem nachstreben das zum Frieden dienet“ prangt in Versalien an der verzierten Backsteinfassade. Die Bibelverse sind nach der denkmalgerechten Sanierung wieder bestens vom Schulhof aus lesbar.

Am zweiten Gebäude wurde die Fassade ebenfalls restauriert. Nur für die Innensanierung gibt es noch keine Pläne. Krüger hofft, dass auch dort bald Bauarbeiter auftauchen. DJ

Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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