Bis zu 6000 Menschen sind zu versorgen: Sozialamt bereitet sich auf Ansturm vor
Moabit. Mitte unternehme alles, um die Situation der Flüchtlinge zu verbessern, betont Sozialstadtrat Stephan von Dassel (Grüne). Er informierte in einer Parteiveranstaltung über Zuständigkeiten des Bezirks in der aktuellen Flüchtlingskrise.
Das Bezirksamt sei aber erst für diese Menschen zuständig, so von Dassel, wenn sie einen „Status“ erhalten hätten. Das sei derzeit nach durchschnittlich sechs Monaten der Fall. Bis Jahresende werden geschätzt rund 50.000 Flüchtlinge nach Berlin kommen. Das bedeute für den Bezirk, innerhalb von drei bis vier Monaten die doppelte Zahl an Flüchtlingen – 6000 statt 3000 Menschen – versorgen zu müssen. Insbesondere das Sozial-, Jugend- und Gesundheitsamt sei durch Mehrarbeit belastet. „Wir wollen aber keine Zustände vor unserem Sozialamt wie vor dem LAGeSo“, so der Stadtrat.
Stephan von Dassel konnte auch Positives vermelden. Seine Abteilung hat 300 Plätze in Hostels akquiriert und verhandle mit Eigentümern legaler Ferienwohnungen in Mitte. 1500 Eigentümer hat der Bezirk angeschrieben. „Es gibt positive Reaktionen.“ Doch die Verhandlungen seien nicht einfach. „Das Sozialamt ist nicht sehr gut vorbereitet, aber besser als es das LAGeSo war und ist“, betont von Dassel. Das wichtigste Signal an alle ehrenamtlichen Helfer sei, auch Staat und Bezirksamt machten ihre Arbeit.
Im ehemaligen Gebäude der Landesbank Berlin in der Bundesallee 171 in Wilmersdorf ist die neue Registrierungs- und Bearbeitungsstelle in Betrieb gegangen. Nach einer Anlaufzeit von zwei Wochen sollen dort bis zu 300 Fälle pro Tag bearbeitet werden.
Berlins Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) sagte Berlins Bezirken 145 zusätzliche Stellen zu. Weitere 25 Stellen würden in den Bürgerämtern geschaffen, in denen Flüchtlinge sich an- oder ummelden. KEN
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