Ausstellung zum Tunnel 57
Über 35 Studenten um den Fluchthelfer Wolfgang Fuchs hatten den Tunnel von April bis Oktober 1964 vom Keller einer leerstehenden Bäckerei auf der Westseite in der Bernauer Straße 97 unter der Mauer hindurch zu einem Toilettenhaus im Hof der Strelitzer Straße 55 im Osten gebaut. Mit einer Länge von 145 Metern und einer Tiefe von zwölf Metern war er der längste, tiefste und teuerste Fluchttunnel, der in Berlin gebaut wurde. Am 3. und 4. Oktober 1964 gelang 57 Menschen die Flucht in den Westen. Die erfolgreiche Fluchtaktion nimmt jedoch ein tragisches Ende: Der Tunnel wird verraten und die Fluchthelfer von der Stasi entdeckt. Es kommt zu einem Schusswechsel, bei dem ein Grenzer getötet wird. Die DDR-Propaganda beschuldigt die Fluchthelfer des Mordes.
Erst nach Öffnung der Stasiakten Mitte der 1990-er Jahre wird bekannt, dass Egon Schultz versehentlich von einem seiner Kameraden erschossen wurde. Die Ausstellung mit historischen Fotos zeigt den Alltag der Tunnelbauer und das Geschehen an den beiden Fluchttagen. Über das Ereignis hat Britta Wauer 2001 den Dokumentarfilm "Heldentod - Der Tunnel und die Lüge" gemacht. Er zeichnet die Fluchtereignisse nach erklärt die DDR-Propagandalüge vom Mord an dem Grenzsoldaten. Der Eintritt zur Ausstellung ist frei.
Autor:Dirk Jericho aus Mitte |
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