Der Nightclub kommt in den Süden
Morris Perry lädt zur Varietéshow ins Gemeinschaftshaus ein

Morris Perry vor dem Heimathafen, wo seine Show „Fujijama Nightclub“ zwölf Jahre lang regelmäßig zu sehen war. | Foto:  Schilp
  • Morris Perry vor dem Heimathafen, wo seine Show „Fujijama Nightclub“ zwölf Jahre lang regelmäßig zu sehen war.
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Zwölf Jahre lang gastierte der Tänzer, Sänger und Entertainer Morris Perry mit seinem „Fujijama Nightclub“ regelmäßig im Heimathafen, nun zieht es ihn in den Neuköllner Süden. Wer die Varietéshow mit Musik, Akrobatik und Tanz erleben möchte, kann sich jetzt eine kostenlose Eintrittskarte für das Gemeinschaftshaus Gropiusstadt am Bat-Yam-Platz 1 reservieren.

Dort läuft das Spektakel am Freitag und Sonnabend, 23. und 24. Februar, ab 19 Uhr. Das Erfolgsrezept: Perry mischt Darbietungen von Nachwuchstalenten und etablierten Künstlern. Manchmal bringt er auch beides zusammen, zum Beispiel lässt ein Parkour-Duo sein artistisches Können von der renommierten Flintstones Big Band begleiten. Außerdem zu erleben sind Hip-Hop-Dance, moderner Bauchtanz, Jazz-, Soul- und Popsongs und einiges andere mehr. „Es ist für Ältere und Jüngere etwas dabei“, garantiert Perry.

Der gebürtige Detroiter lebt seit 1980 in Berlin und ist seit Langem ein großer Neukölln-Fan, vielleicht weil es ihn an die New Yorker Stadtteile Harlem und Brooklyn erinnere, sagt er. Aber es sollte einige Zeit vergehen, bis er dort sein „Fujijama“-Projekt startete. Zuvor tourte er mit dem österreichischen Künstler André Heller durch Deutschland, trat im Fernsehballett auf, war Model und Tänzer bei Modenschauen, gründete am Kurfürstendamm eine Tanzschule, in der sogar Stars wie Ute Lemper trainierten, sang in einer Band und und und.

„Ich liebe alles, was mit Bewegung und Entertainment zu tun hat“, sagt er. Das habe ihn schließlich auch zu der Varieté-Dinner-Show „Pomp Duck and Circumstance“ geführt, erst als Gast, später als Regisseur und Stückeschreiber. Doch nach zehn Jahren war damit Schluss. „Was sollte ich jetzt machen? Ich musste mich neu erfinden. Bald war klar: Ich wollte etwas mit jungen Leute machen“, erzählt Perry. Das war im Jahre 2010, die Gewalttätigkeiten an der Rütli-Schule waren noch frisch in seinem Gedächtnis.

Er wollte dem schlechten Ruf von Jugendlichen etwas entgegensetzen, sie zum gemeinsamen Spielen und Musizieren bringen. „So funktioniert Integration“, sagt er. Es fehlte nur noch ein geeigneter Ort, den er mit dem Heimathafen fand – und junge Talente. Den ersten Aufruf zum Casting platzierte er in der Berliner Woche.

Schließlich hatte er ein Ensemble zusammengestellt. Noch heute erinnert er sich gern an Rapper Ali, damals ganze neun Jahre alt, und eine Akrobatengruppe, die er in der Kreuzberger „Etage“ kennengelernt hatte, wo er Stepptanz unterrichtete. „Sie waren alle ganz scharf darauf, auf die Bühne zu kommen.“ Auch die Musikschule Neukölln war von Anfang an dabei, mit der Flintstones Big Band und Musical-Schülern. Damit er auch Spenden einnehmen konnte, gründete er den gemeinnützigen Verein „Spotlight Talent“.

Inzwischen ist Morris Perry nicht nur in Neukölln bekannt und gut vernetzt. Neben dem „Fujijama Nightclub“ gibt es seit Jahren die Roadshow, die schon auf dem Alfred-Scholz-Platz gastierte und ab April wieder jeden Monat auf den Wochenmärkten auf dem Hermannplatz und in Britz-Süd zu erleben ist. Auch im Gemeinschaftshaus und am Blauen Mittwoch in der Gropiusstadt waren bereits Ausschnitte des Programms zu sehen. Das volle Programm läuft jedoch im Neuköllner Süden das erste Mal. Dass die Besucher keinen Eintritt zahlen müssen, ist der Förderung durch das stadtweite Programm „Netzwerk der Wärme“ zu verdanken.

Die kostenlosen Karten können unter www.eventbrite.de bestellt werden, sind aber auch an der Abendkasse erhältlich.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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