Bessere Werbung für die Zitadelle: Spandauer Geschichtsinsel überzeugt viele
Haselhorst. Die Zitadelle wird von der Hauptstadt besser vermarktet. Diese Zusage machte der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) als Kultursenator während einer Sitzung des Kulturausschusses des Abgeordnetenhauses auf der Festung am 30. Mai.
Bis heute leidet die größte erhaltene Renaissance-Festung Nord-Europas darunter, dass sie für viele Reiseunternehmen zu weit vom Berliner Zentrum entfernt ist. Oft bekommen Spandauer Politiker und Unternehmen von Kollegen zu hören, dass die Zeit für Bustouren vom Zentrum der Stadt aus allenfalls bis zum Schloss Charlottenburg reicht. Für Spandau müsse ein ganzer Tag eingeplant werden.
Dass sich dieser Tag mehr als lohnen kann, zeigte am 30. Mai der Spandauer SPD-Abgeordnete Daniel Buchholz, der die Sitzung des Kulturausschusses auf der Zitadelle angeregt hatte. Anlass war die seit dem 29. April zugängliche Ausstellung „Enthüllt – Berlin und seine Denkmäler“, die nicht zuletzt wegen des Wirbels um den Lenin-Kopf auch internationale Aufmerksamkeit erlangte. Nach der Führung durch die Schau über die Denkmäler vor allem des Berlins des 19. bis 20. Jahrhunderts, sprach nicht nur der Regierende Bürgermeister von einem Erlebnis. Schon gut zwei Wochen nach Eröffnung waren laut Kunstamtsleiterin Andrea Theissen 17.500 Besucher gekommen.
Grabung unter der Zitadelle betrachten
Andrea Theissen erläuterte den Berliner Parlamentariern das Konzept der Geschichtsinsel Spandauer Zitadelle, zu der das „Archäologische Fenster Burg Spandau“ gehört. Dort können die Besucher quasi eine Grabung unter den Mauern der Zitadelle bis hin zu ihren slawischen Ursprüngen betrachten.
Zugleich betonte Andrea Theissen den regionalen Bezug: Im Stadtgeschichtlichen Museum geht es um Spandauer Geschichte, in der Jugendkunstschule ist manche kreative Karriere gestartet. Das zusammen passt dann zu der Absicht des Senats, die „Berliner Ränder“ mit ihren Sehenswürdigkeiten national und international zu verbreiten. CS
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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