„Überraschend, verspielt, schmerzhaft“
Maxi Obexer erhält „Alice Salomon Poetik Preis 2023"
Die Theater-, Hörspiel-, Roman- und Essayautorin Maxi Obexer erhält den „Alice Salomon Poetik Preis 2023“. Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Alice-Salomon-Hochschule (ASH) am 23. Januar wird der Preis überreicht.
Maxi Obexer ist in Südtirol geboren, lebt aber in Berlin. Sie bediene verschiedene Genres, mache sich vor allem für Gegenwartsdramatik stark und sei eine hoch politische Autorin, die sich vor allem mit den Themen Flucht und Migration beschäftige, teilte die ASH mit. Ihr Theaterstück und Hörspiel „Illegale Helfer“ wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Für ihren autobiografischen Roman „Europas längster Sommer“ wurde sie außerdem für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert, eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum.
Die neunköpfige Jury, zu der unter anderem ASH-Rektorin Dr. Bettina Völter und die Schriftstellerin und aktuelle Preisträgerin des „Alice Salomon Poetik Preises“, Lioba Happel, gehören, zeigte sich beeindruckt von Maxi Obexers Texten. Diese würden sich „keiner gefälligen Stilistik beugen“. Obexer schreibe „inspirierend unkonventionell“. Sie gehe dabei „stets brennende soziale Fragen an“ wie Flucht, Migration, Gewalt, Unterdrückung, ökologische Themen oder das Mensch-Tier-Verhältnis. „Im Grunde geht es bei all diesen Themen aber immer um Liebe, um Bezugnahme auf andere und anderes oder eben deren Fehlen in einer zu kalten Welt“, so die Begründung der Jury. Außerdem gewürdigt werde ihr breit gefächertes Spektrum an Ausdrucksweisen, die viele Spielräume der Interpretation offenließen. „Obexer schreibt überraschend, verspielt und zugleich schmerzhaft. In dieser Unberechenbarkeit liegt das Poetische ihres Schaffens, das den Geist und die Zielsetzung des Alice Salomon Poetik Preises ausgezeichnet trifft.“
Mit dem „Alice Salomon Poetik Preis“ zeichnet die ASH alle zwei Jahre Künstler aus, die durch ihre besondere Formensprache und Vielfalt zur Weiterentwicklung der literarischen, visuellen sowie akustischen Künste beitragen, dabei immer interdisziplinär arbeiten und wirken. 2007 war die erste Verleihung. Maxi Obexer wird die insgesamt 14. Preisträgerin. Verbunden ist die Auszeichnung mit einem Preisgeld in Höhe von 6000 Euro, einer Poetik-Dozentur und der Möglichkeit, die Südfassade der Hochschule neu zu gestalten.
Weitere Infos zur Preisträgerin unter https://bwurl.de/18s5.
Autor:Philipp Hartmann aus Köpenick |
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