Schock für Flüchtlinge: Neue Unterkunft muss teilweise geräumt werden

Ein Teil der Flüchtlinge in den Containern an der Zossener Straße muss wieder ausziehen. Wegen schlampiger Arbeit beim Aufbau der Container ist die Elektrik zu erneuern. | Foto: hari
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Hellersdorf. Sie waren gerade erst eingezogen, jetzt musste ein Teil der Flüchtlinge das Containerdorf an der Zossener Straße wieder verlassen. Grund sind Nacharbeiten bei der Elektrik.

Die Nachricht traf die Bewohner und die Mitarbeiter des Evangelischen Jugend- und Fürsorgewerks (EJF) wie ein Schlag aus heiterem Himmel. Am Donnerstag, 24. November hieß es: Die Unterkunft werde wegen dringend notwendiger Arbeiten an der Elektrik zumindest zeitweise wieder geschlossen.

Die Bewohner müssen wieder in andere Unterkünfte umziehen. Am Tag zuvor hatten sie noch zusammen gefeiert, endlich in einer angemessenen, menschenwürdigen Unterkunft leben zu können.

Mitte Oktober waren die ersten Flüchtlinge in die eingeschossigen Container eingezogen. Ende November lebten hier rund 260 Menschen. Zwei Drittel davon sind Paare oder Familien mit Kindern und ein Drittel alleinstehende junge Männer. Die meisten leben also schon seit Monaten oder länger im Bezirk, in den Turnhallen an der Marzahner Chaussee und der Rudolf-Leonhardt-Straße. Einige waren auch in einer Turnhalle in Karlshorst untergebracht.

Die Bürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf, Dagmar Pohle (Die Linke) reagierte sofort. „Für die hoffentlich kurze Zeit des Auszugs erwarten wir, dass das Landesamt für Flüchtlinge einen Ausweichstandort anbietet, der nahe genug ist, dass die Bewohner die jetzt bereits schon begonnen Integrations- und Sprachkurse weiter nutzen können und für die Kinder der bereits gestartete Schulbesuch in Marzahn-Hellersdorf weiter möglich ist“, erklärte sie nach dem Bekanntwerden des Problems.

In der darauf folgenden Woche nahm das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) die Räumung zurück. Nur etwa ein Teil der Flüchtlinge, alleinstehende junge Männer, werden zeitweilig woanders untergebracht. Familien mit Kindern können bleiben.

Die Arbeiten an den Elektroleitungen können laut LAF bei teilweisem Betrieb der Flüchtlingsunterkunft erfolgen. Über die konkreten Schäden an der Elektrik und deren Ausmaß machte die Pressestelle des LAF jedoch keine Angaben. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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