Dringend notwendiges Angebot auf den Weg gebracht
Auf dem Gelände des Dominikus-Krankenhauses entsteht erstes Hospiz
In Hermsdorf ist der Startschuss für den Bau des ersten Hospizes in Reinickendorf gefallen. Die am Dominikus-Krankenhaus gelegene Einrichtung wird dort bereits bestehende Schwerpunkte ergänzen.
„Katholiken sind ja gut fürs Beten“, sagte Ulrike Kostka, Vorstandsvorsitzende der Caritas-Krankenhilfe schmunzelnd in Anbetracht des strahlenden Wetters beim Spatenstich für das geplante Caritas-Hospiz Reinickendorf am Katharinenhaus. „Möge der Heilige Geist uns auch beim Bau gewogen sein.“ Mit vielen Guten Wünschen und Weihwasser wurde am 28. September auf dem Gelände des Hermsdorfer Dominikus-Krankenhauses der Caritas der neue Bau gefeiert. Nach dem Wandel vom Kindersanatorium zum Krankenhaus sei dies der nächste Schritt beim Ausbau des Standortes in der Kurhausstraße, so Kostka.
Ab 2020 werden in dem Hospiz 14 Plätze für Gäste und darüber hinaus zwei für Angehörige, die übernachten möchten, angeboten. Dafür errichtet die Caritas einen Anbau an das historische Katharinenhaus aus dem 19. Jahrhundert. Absperrband markiert dort schon heute die Ausmaße, die das Gebäude einmal haben wird.
Innenhof soll
für Veranstaltungen genutzt werden
Noch steht die alte Küche auf dem Grundstück, doch ihr Abriss ist geplant. Sie wird einem Garten für die Gäste Platz machen, in dem diese sich erholen und Kontemplation finden können. Die Zimmer sollen mit Terrassen und Balkonen ausgestattet sein. Zwischen Alt- und Neubau entsteht ein Innenhof, der „zur Veranstaltung von vielfältigen Aktivitäten wie Weihnachtsmärkten, kleinen Festen, Gottesdiensten etc.“ einlädt, heißt es auf der Homepage des umsetzenden Architekturbüros Stark + Stilb Architekten.
Allerdings hat das idyllische Konzept seinen Preis: Rund fünf Millionen Euro sind für den Bau veranschlagt. „Die hohen Kosten sind auch dem geschuldet, dass der Altbau mit einbezogen wird“, sagte Thilo Spychalski, Geschäftsführer und Vorstand der Caritas-Krankenhilfe. Die Pläne mussten strenge Auflagen an den Denkmalschutz erfüllen. Doch nichtsdestotrotz hat man es auf bürokratischer Seite der Caritas leicht gemacht: Die flüssige Zusammenarbeit mit den zuständigen Ämtern lobte Spychalski ausdrücklich.
"Das Thema 'Tod'
braucht mehr Öffentlichkeit"
Das Hospiz sei im Bezirk vor allem vor dem Hintergrund des demografischen Wandels ein dringend notwendiges Angebot, sagte Gesundheitsstadtrat Uwe Brockhausen (SPD). „Wir dürfen nicht wegschauen, denn der Tod und das Sterben gehören zum Leben und sind Themen, die mehr Öffentlichkeit brauchen.“ Vertreter aller Parteien waren bei dem Spatenstich anwesend.
„Auch für die Entwicklung des Standortes ist das Hospiz ein wichtiger Baustein“, betonte Spychalski. Bereits jetzt sind im Dominikus-Krankenhaus Alters- und Palliativmedizin Versorgungsschwerpunkte. Das Angebot des Hospizes soll sich an diese Ausrichtung anschließen. Es sei geplant, Tagungen und Informationsveranstaltungen rund um das Älterwerden auf das Gelände zu holen. Dort sollen Menschen, die etwa ihre Eltern betreuen, Rat und Unterstützung finden.
Autor:Josephine Macfoy aus Schöneberg |
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