Für die Versorgung der wachsenden Stadt
Wasserwerk wird zukünftig wieder benötigt

2001 wurde das Wasserwerk Johannisthal vom Netz genommen. In einem Zustand, „der eine Reaktivierung im Bedarfsfall erlaubt“, wie die Berliner Wasserbetriebe damals mitteilten. Genau dieser Bedarfsfall ist eingetreten.

„Das Wasserwerk Johannisthal wird künftig für die Versorgung der wachsenden Stadt benötigt“, erklärte Staatssekretär Stefan Tidow von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, auf eine Schriftliche Anfrage des FDP-Abgeordneten Stefan Förster. Es sei geplant, „nach Umsetzung der erforderlichen baulichen Maßnahmen“ das Wasserwerk wieder in Betrieb zu nehmen.

Dies ist jedoch alles andere als einfach, denn das Einzugsgebiet des Wasserwerks ist schadstoffbelastet. Eine akute Gefahr für die Rohwassergüte der Förderbrunnen stellen die Einträge von Arsen, Cyaniden sowie LCKW aus Altlastengrundstücken und Pflanzenschutzmitteln aus dem Uferfiltrat des Teltowkanals dar. 1991 wurde erstmals „eine erhebliche Verunreinigung mit LCKW im Reinwasser des Wasserwerks festgestellt“. Die Informationen hierzu sind ausführlich auf der Internetseite der Senatsverwaltung nachzulesen.

Verunreinigtes Wasser muss aufbereitet werden

In einem Standortkonzept wird laut Stefan Tidow untersucht, „ob ein unbelasteter Teil der Ressource mit naturnaher Aufbereitung schnellstmöglich genutzt werden kann“. Der größere Teil der Ressource müsse mit weiteren Verfahrensstufen aufbereitet werden. „Deshalb ist der Bau eines Wasserwerkes an diesem Standort in modularer Fertigstellung vorgesehen. Zunächst wird mit einem Pumpwerk begonnen, dessen Maschinenhaus für ein zukünftiges Wasserwerk genutzt und erweitert werden kann“, sagt der Staatssekretär.

Im Rahmen wasserwirtschaftlicher Sofortmaßnahmen werde im Auftrag und auf Kosten des Landes Berlin in den Brunnen des Wasserwerks Johannisthal Grundwasser gefördert, um die Altlastensanierung zu unterstützen. „Ziel ist es, wieder eine Qualität des Grundwassers einzustellen, die eine Aufbereitung zu Trinkwasser mit einfachen technischen Mitteln erlaubt“, so Stefan Tidow.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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