Eine Bar in Amsterdam
Abiturienten des Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums zeigen Musical im FEZ
Einmal im Jahr präsentieren Abiturienten des Karlshorster Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums vor großem Publikum ein selbst arrangiertes Musical. Am 5. März kommt der neueste Streich auf die Bühne, alles dreht sich um eine „Bar in Amsterdam“.
Megan hat einen etwas speziellen Musikgeschmack. Die Schülerin steht auf die norwegische Band Katzenjammer und ganz besonders auf deren Song „A Bar in Amsterdam“. Als sie das Lied bei einer Gruppenfahrt mit dem Musik-Leistungskurs trällert, fällt bei den anderen der Groschen. Endlich haben sie das Thema für ihr Abi-Musical gefunden. „Wir dachten, dass sich um das Motiv einer Bar in Amsterdam eine schöne Geschichte stricken lässt“, erzählt Megan. „Mit dem Song hat sie zwar nicht viel zu tun, aber darauf kommt es auch nicht an.“
Worauf es wirklich ankommt, wissen die Abiturienten genau. Seit 1997 hat jeder Musikleistungskurs des Coppi-Gymnasiums in der 12. Klassenstufe ein eigenes Musical inszeniert und auf großer Bühne gezeigt. Ein gewisser Erfolgsdruck ist also da, denn bislang ernteten alle Stücke Lob. Die Schüler sind für die komplette Produktion selbst verantwortlich. Es ist gleichermaßen Tradition wie Anspruch, dass sie die Shows ohne große Hilfe auf die Beine stellen – von der Geschichte über einzelne Szenen, die Dialoge und Choreografie bis hin zu Songauswahl, Arrangements und Kostümen.
Jeder aus dem Leistungskurs macht mit. Alle tüfteln an der Story, sorgen für die Outfits, dichten, singen, tanzen und spielen mindestens ein Instrument. Einzig das Bühnenbild steuert der Leistungskurs Kunst bei. Verstärkung kommt vom Schulchor und musikalisch begabten Siebtklässlern.
Rocker, Hippies und eine fiese Monopolistin
Über die Geschehnisse in der „Bar in Amsterdam“ wollen sie gar nicht so viel verraten. Ein paar Eckpunkte deuten an, dass es spannend und unterhaltsam wird. Die nötigen Zutaten sind: ein Lokal samt bezaubernder Wirtin, zwei verfeindete Gangs, die um die Bar streiten – die einen sind Rocker, die anderen „Ökos“. Jede Gruppe beansprucht das Hausrecht und will, dass sich die andere verzieht. Bis eines Tages die reiche Celia D‘Mont aufkreuzt. Nun müssen sich die Streithähne zusammenraufen, um nicht alles zu verlieren.
So knapp die Inhaltsschilderung ausfällt, sie lässt ahnen, dass es sich die Coppi-Schüler nicht leicht gemacht haben. Die Musiktalente beweisen dramaturgisches Geschick. An witzigen Ideen mangelt es ihnen nicht, und ins Stück fließt sogar eine Portion Gesellschaftskritik ein. „Celia will das Monopol für sämtliche Bars in Amsterdam“, verrät Isabel noch. „Ist schon klar, dass sie nicht das Gute verkörpert.“ Verpackt ist die Story in eine gefällige Musikauswahl. Songs von Oasis, Nena, den Toten Hosen und Rammstein erklingen – mit neuen Texten und frisch arrangiert. Ein paar Hits aus Disney-Klassikern runden das Ganze ab.
Intensive Probezeit
Drei Unterrichtsstunden pro Woche haben sie an der „Bar in Amsterdam“ gebastelt, seit ein paar Wochen nehmen sich die jungen Leute freitagnachmittags nichts mehr vor. Dann wird bis in die Abendstunden geprobt. „Es reicht einfach nicht, nur in der Schule zu üben“, sagt Anselm, der sehr überzeugend die gierige Celia spielt. „Aber es macht total viel Spaß, und dann opfert man seine Freizeit doch gern.“
Es ist ein bisschen schade aber Teil der Tradition: Das Musical „Bar in Amsterdam“ wird nur ein einziges Mal aufgeführt, und zwar am Dienstag, 5. März, um 19 Uhr im FEZ in der Wuhlheide.
Der Einlass beginnt um 18.30 Uhr, Karten kosten vier Euro, es gibt sie im Schulsekretariat des Coppi-Gymnasiums im Römerweg 30-32 unter 5098116 oder an der Abendkasse.
Autor:Berit Müller aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.